Nachruf Großes Engagement für ihre Stadt

Ingrid Sorge an ihrem letzten Arbeitsplatz in der RHEINPFALZ-Redaktion in der Fischerstraße.
Ingrid Sorge an ihrem letzten Arbeitsplatz in der RHEINPFALZ-Redaktion in der Fischerstraße.

Die Germersheimer Journalistein und Kommunalpolitikerin Ingrid Sorge ist tot. Sie ist am Samstag nach langer schwerer Krankheit gestorben. Sorge arbeitete viele Jahre lang für das Wochenblatt und die RHEINPFALZ.

Ingrid Sorge wurde 74 Jahre alt. Sie starb knapp ein Jahr nach ihrem Mann Günter, der im November 2019 völlig überraschend 73-jährig verstarb.

Ingrid Sorge war zwar schon seit Jahren im Ruhestand, aber der Lokaljournalismus hat sie nicht losgelassen. Bis vor etwa zwei Jahren, als es ihr die schwere Krankheit langsam unmöglich machte, war sie regelmäßig als freie Mitarbeiterin für die RHEINPFALZ unterwegs. Ihre Spezialgebiete waren der Germersheimer Einzelhandel und seine Veranstaltungen, Ereignisse am Fachbereich der Universität und Berichte über Germersheimer Persönlichkeiten, die in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik engagiert waren und sind.

Hauptberuflich war Sorge zuvor über ein Vierteljahrhundert lang als Anzeigenverkäuferin und Journalistin fürs Wochenblatt tätig, das früher Geschäftsanzeiger hieß. In den ehemaligen gemeinsamen Redaktionsräumen von RHEINPFALZ und Wochenblatt in der Sandstraße in Germersheim entstand eine Symbiose, die viele lokaljournalistische Früchte trug, vor allem aber viel gegenseitigen Respekt und Wertschätzung unter Kollegen schuf. Bis es die Krankheit nicht mehr zuließ, war Ingrid Sorge regelmäßiger Gast in der Redaktion der RHEINPFALZ in der Fischerstraße, wo sie nach dem Wegzug aus der Sandstraße auch ihre letzten Berufsjahre verbrachte. Wir werden noch lange daran denken.

Ingrid Sorge engagierte sich auch viele Jahre im Vorstand der Germersheimer Wirtschafts- und Leistungsgemeinschaft (GWL), die damals noch Werbe- und Leistungsgemeinschaft hieß. Davor arbeitete sie bis Anfang der 1980er-Jahre im US-Depot in Germersheim, zuletzt auch als Betriebsratsvorsitzende. Naheliegend erscheint da der Weg zur SPD, für die sie von Mitte der 70er- bis Mitte der 80er-Jahre im Germersheimer Stadtrat saß.

Geboren und aufgewachsen ist Ingrid Sorge in Speyer, studiert hat sie in Heidelberg. Sie war seit 1970 mit den Germersheimer Rechtsanwalt Günter Sorge verheiratet, ihrem Vorgänger beim Geschäftsanzeiger. Mit ihm hat sie zwei Söhne. Der Jüngere, Wolfgang (CDU), ist jetzt im Stadtrat. Kein Wunder, dass sie neben Lesen und Musik auch stets Politik als eines ihrer liebsten Hobbys nannte.

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