Kreis Germersheim Größere Wohnbaufläche als eigentlich erlaubt

Der Flächennutzungsplan (FNP) der Verbandsgemeinde (VG) Lingenfeld wird bis ins Jahr 2035 fortgeschrieben. Für die Ortsgemeinde Westheim sind zwei Projekte wichtig: das Baugebiet „Obere Heide, Teil 3“ und ein Gewerbegebiet am kleinen Ballenweg. Einen Plan-Vorentwurf für Westheim hat der Ortsgemeinderat einstimmig beschlossen.

Bauamtsleiter Rolf Bähr von der VG-Verwaltung hatte im Vorfeld ausführlich über den Sachverhalt sowie über ein Gespräch bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) informiert. Grund: Neubauflächen dürfen nur „sehr restriktiv“ ausgewiesen werden. Für die Ausweisung des 2,3 Hektar großen Baugebiets „Obere Heide, Teil 3“, also für die Erweiterung des Baugebiets „Obere Heide“, muss die Kommune im Gegenzug andere, kleine Gebiete aus dem aktuellen FNP herausnehmen. Es handelt sich dabei vorrangig um Flächen in östlicher Ortslage. Positiv an der „Oberen Heide“: Das Gelände ist zu 100 Prozent gemeindeeigen. Die Kommune kann die Bebauung der Fläche steuern. Das sei „zentrale Forderung“ der Planungsbehörden gewesen, betonte Bähr. In der VG Lingenfeld gebe es insgesamt 253, in Westheim 29 voll erschlossene Bauplätze, die dem Grundstücksmarkt nicht zur Verfügung stünden. „Das sind Privateigentümer, die diese Flächen aus unterschiedlichsten Gründen nicht verkaufen“, sagte Bähr. Ziel der Planer sei es, die Zahl der Baulücken zu reduzieren und zu erwirken, dass erschlossene Gebiete bebaut würden. Das Problem für die Kommune: Die Baulücken wirken sich negativ auf die zulässige Ausweisung von Neubaugebieten aus. 30 Prozent der Lücken werden laut Bähr auf den Wohnbauflächenbedarf angerechnet: „In Westheim sind das 0,6 Hektar, die wir nicht zusätzlich erschließen dürfen“, so Bähr. Die Gemeinde Westheim weise 0,3 Hektar mehr Gelände aus als ihr zustehe. „Im Hinblick auf sich ständig verändernde Zahlen ist das machbar“, so Bähr. Ein 1,9 Hektar großes Gewerbegebiet am kleinen Ballenweg (Kreuzung Richtung Weingarten) soll im FNP ausgewiesen werden. Dafür nimmt die Kommune die im bestehenden FNP ausgewiesene 0,5 Hektar große Gewerbefläche südlich der Landstraße Richtung Lingenfeld zurück.

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