RHEINZABERN Frauen engagieren sich für Flüchtlinge aus Ukraine

„Team Herz“ mit Helfern bei der Arbeit (v.l.): Nicole Müller, Ilse Schwan, Stefan Schmitt, Claudia Schmitt, Nelly Peters, Mia Sc
»Team Herz« mit Helfern bei der Arbeit (v.l.): Nicole Müller, Ilse Schwan, Stefan Schmitt, Claudia Schmitt, Nelly Peters, Mia Schwan.

Wer aus dem Kriegsgebiet mit leeren Händen gekommen ist, findet im Kleinen Kulturzentrum eine erste Anlaufstelle. Die Bereitschaft zu helfen, ist in der Bevölkerung groß. Was außer Spenden noch benötigt wird, um die teils verstörten Menschen zu unterstützen.

Seit Ankunft der ersten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine haben vier Frauen ein umfassendes Hilfezentrum für diese vor den Kämpfen in ihrem Heimatland Geflohenen eingerichtet. Seit dem 4. März, so berichtete Nelly Peters kürzlich in zwei Ortsgemeinderäten, ist das Kleine Kulturzentrum in Rheinzabern die erste Anlaufstelle für die Menschen, die gezwungenermaßen mit leeren Händen hier angekommen sind.

Peters, Nicole Müller, Ingrid Schwan und Claudia Schmitt haben eine Art „Warenlager“ mit Dingen des täglichen Bedarfs aufgebaut, die durchweg gespendet wurden. Die Spendenfreude hält zum Glück an, es gibt sogar regelmäßige Lieferanten von Backwaren oder Obst und Gemüse, so dass sich die Flüchtlinge neben Kleidung und Hygieneartikeln immer wieder mit Lebensmitteln versorgen können.

„Team Herz“ präsentiert Arbeit

Nelly Peters, die den Gemeinderäten eine Fotopräsentation zeigte, schilderte dazu, welche Aufgaben das „Team Herz“, wie die vier Frauen mittlerweile genannt werden, zusätzlich übernommen haben. „Nach unserem letzten Stand sind in der Verbandsgemeinde etwas über 134 Ukrainer gemeldet. Für diese und für die Mitarbeiter der Anlaufstelle haben wir dank der Hilfe von Bürgermeister Karl Dieter Wünstel eine offiziell genehmigte Corona-Schnellteststation.“ Seit Kurzem findet immer mittwochs im Zentrum ein „Meeting“ statt, bei dem Fragen aus allen erdenklichen Bereichen gestellt werden. Nelly Peters, die dank ihrer Russisch-Kenntnisse dolmetschen kann, hat nach Wochen als engagierte ehrenamtliche Helferin fast auf alle bürokratischen oder organisatorischen Fragen der Ukrainer eine Antwort oder weiß, wer gefragt werden kann. Da das Helfer-Team schon häufig bemerkt hat, dass manchem Flüchtling eine psychologische Betreuung helfen würde, konnte ein Psychologe gefunden werden, der regelmäßig das Zentrum besuchen möchte.

Ablenkung gefragt

Dringend benötigt werden Paten für Flüchtlinge. Es sei immer wieder notwendig, dass die Menschen zum Arzt oder Behördengänge erledigen müssen. Dies können sie jedoch wegen der Sprachbarriere und der Unkenntnis über die hiesigen Abläufe nicht allein bewältigen. Bisher begleitete Nelly Peters bei Bedarf die Flüchtlinge, stößt inzwischen aber zeitlich an ihre Grenzen. „Schön wäre es auch, wenn jemand mit den Flüchtlingskindern eine Bastelstunde veranstalten oder etwas unternehmen würde“, schlug das Team den Ratsmitgliedern vor.

Auf Facebook werde täglich aktualisiert, was für das Warenlager am dringendsten benötigt werde, auch die Öffnungszeiten sind dort nachzulesen. Wer Pater werden möchte, kann sich bei Nelly Peters melden, sie ist seit Kurzem direkt bei der Verwaltung der Verbandsgemeinde unter 07271 599171 zu erreichen. Dort arbeitet sie in Teilzeit als Betreuerin von Flüchtlingen.

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