Jockgrim Feuerwehrhaus sollte ins Dorf

An Jockgrims Ortsausgang in Richtung Hatzenbühl soll das neue Feuerwehrhaus gebaut werden. Dazu gibt es kritische Stimmen.
An Jockgrims Ortsausgang in Richtung Hatzenbühl soll das neue Feuerwehrhaus gebaut werden. Dazu gibt es kritische Stimmen.

Der geplante neue Standort fürs Feuerwehrgerätehaus außerhalb des Dorfes stößt bei den Garenbauvereinen auf Kritik. Der Naturschutz werde vernachlässigt, heißt es.

„Eine Feuerwehr ist am schnellsten am Brandgeschehen, wenn die Feuerwehr mitten im Dorf steht – dass weiß doch jedes Kind!“ In Jockgrim solle das nicht geschehen, kritisiert Agnes Weisheit, Vorsitzende der Obst- und Gartenbauvereine im Kreis Germersheim. „Orts- und Verbandsgemeinde tun alles dafür.“

Unabhängig von der verkehrstechnischen Anbindung der Feuerwehr spielt ihrer Ansicht nach der Naturschutz nur eine untergeordnete Rolle, politische Gründe jedoch eine umso größere. „Dass ein neues Feuerwehrgebäude notwendig ist, ist dabei völlig unstrittig“, schreibt Weisheit in einer Stellungnahme.

Chance „Bürgerplatz“ vertan

Während des Auswahlverfahrens sei aus politischen Gründen der große und selten genutzte „Bürgerplatz“ als Standort verworfen worden, weil dort im Wesentlichen die örtliche Kultur stattfindet. Eine Chance, diesem Platz neues Leben einzuhauchen, wurde vergeben, meint Weisheit. Parallel hätten Bauträger in den letzten Jahren mögliche alternative innerörtliche Flächen entwickelt. „Wenn eine Feuerwehr dann nicht mehr in einem Ortskern angesiedelt werden soll, warum wurden dann nicht alternative Standorte auf Brach- oder Ackerflächen gefunden?“, fragt Weisheit.

Die tatsächliche Auswahl der möglichen Flächen seien von der Orts- und Verbandsgemeinde ausgewählt worden, die Naturschutzbehörden nähmen lediglich Stellung zur Realisierbarkeit von Varianten. Dies wurde nach Weisheits Ansicht nicht korrekt kommuniziert. Für die drei zuletzt identifizierten Flächen würden naturschutzrechtliche Auflagen gelten. Nur eine Fläche – neben dem Aldi-Gelände - sei tatsächlich „neu“ dazugekommen. Ein jetzt beschlossenes Umweltgutachten solle für Klarheit sorgen. Die von den politischen Trägern oft als „Grünzeug“ bezeichnete Vegetation in den alternativen „grünen Höllen“ würden jetzt gezählt und bewertet.

„Prüfergebnis wird Verlierer haben“

„Man darf gespannt sein auf das Ergebnis“, so Weisheit. Das dann zu verkündende Resultat werde mehrere Verlierer haben: eine örtliche Feuerwehr, die lange Anfahrtszeiten und komplizierte Verkehrssituationen vorfinden werde, die Natur, die wertvolle Flächen verlieren werde und möglicherweise auch der Jockgrimer Obst- und Gartenbauverein. „Ein verlässlicher und transparenter Prozess von Anfang an, hätte für alle Beteiligten eine größere Akzeptanz hervorgebracht“, schreibt die Kreisvorsitzende der Obst- und Gartenbauvereine, Weisheit.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x