Fahrrad-Tourentipp Fahrradtour durchs Trifelsland mit Keschde-Garantie

Radtour unter Kastanienbäumen. Auch außerhalb der Keschdezeit lohnt sich der familienfreundliche Ausflug.
Radtour unter Kastanienbäumen. Auch außerhalb der Keschdezeit lohnt sich der familienfreundliche Ausflug.

Eine entspannte Tour von rund 30 Kilometern (580 Höhenmeter) zieht sich über Leinsweiler, Annweiler und Wernersberg durchs so genannte Trifelsland. Ein Streckenabschnitt führt über den „Keschdeweg“.

Der Einstieg in die Runde ist an mehreren Stellen möglich, der offizielle GPX-Track der Tourismusorganisationen schlägt Annweiler als Start- und Zielpunkt vor. Es empfiehlt sich unbedingt den Track vor Tourenstart herunterzuladen, da es keine einheitliche Markierung gibt. Allerdings hapert es mit der Streckenführung des digitalen Wegweisers an einigen Stellen. Da die Tour immer wieder durch den Wald führt, sollte der Drahtesel entsprechend geländegängig sein. Und jetzt im Herbst den Beutel fürs Kastaniensammeln nicht vergessen.

An dieser Stelle finden Sie Kartenmaterial von Outdooractive

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Los geht es also in der Stadtmitte von Annweiler, wo die Queich am Messplatz fröhlich vor sich hin plätschert, Eis gegessen und Kaffee getrunken wird und das Museum unterm Trifels zu finden ist. Der Fahrradweg führt durch den Schipkapas auf die Wassergasse, das Flüsslein plätschert links des Weges. Nun empfiehlt es sich, konsequent dem Radweg zu folgen, auch wenn das GPX eine andere Wegführung vorschlägt. So geht es über die Altenstraße und „Am Flotz“ neben der B48 weiter in Richtung Wernersberg.

Zwischenstopp in Annweiler. Die Radtour durchs Trifelsland führt ein Stück an der Queich entlang.
Zwischenstopp in Annweiler. Die Radtour durchs Trifelsland führt ein Stück an der Queich entlang.

Das Örtchen wird über die Wiesen- und Maisbachstraße durchradelt, beim Sportplatz geht es in den Wald hinein. Rund um Wernersberg stehen einige Kastanienbäumen, die zur Zeit zu einer Sammelpause einladen. Die Trifelslandtour führt nun auf einem sehr idyllischen Abschnitt des Radwegs nach Völkersweiler, Waldrohrbach und Waldhambach. Kurz bevor das Dorf erreicht wird, den Blick auf die kleine Lourdesgrotte nicht verpassen.

Hochstrampeln zum Slevogthof

An der Kaiserbachermühle vorbei, verläuft der Radweg nun parallel zur Weinstraße bis ins Eseldorf Eschbach. Hier empfiehlt es sich erneut, etwas vom offiziellen Track abzuweichen und nicht die vielbefahrene Landstraße „wild“ zu queren, sondern ein Stück weiter über die Windhorststraße in den Ort zu radeln. Auch so gelangt man auf die Weinstraße, die in einem Bogen durch den Ort führt. Man kommt noch an zahlreichen der namensgebenden Esel-Figuren vorbei, auf deren kreative Gestaltung die Eschbacherinnen und Eschbacher stolz sind.

Hinter Eschbach steigt der Weg nun langsam aber sicher an. Das nächste Ziel, der Slevogthof, ist bereits auf einem Pfälzerwaldgipfel in der Ferne zu sehen. Rund um den Leinsweiler Hof kann ebenfalls einfach weiter dem Radweg gefolgt werden, über die Weinstraße geht es leichtfüßig auch durch diesen schönen Ort an der Südpfalz.

Zwischenstopp im Naturfreundehaus

Einige Zeit hinter dem Dorf zweigt die Tour nun nach rechts ins Rebenmeer ab und bis hoch zum Slevogthof heißt es nun, ordentlich in die Pedale treten. E-Bike-Fahrer und -Fahrerinnen sind auf diesem Streckenabschnitt klar im Vorteil. Der Slevogthof liegt nach wie vor im Dornröschenschlaf. Es sei dennoch empfohlen, an dieser Stelle vom Fahrrad abzusteigen.

Bis zum Slevogthof (im Hintergrund) oberhalb von Leinsweiler zieht die Strecke kräftig an. Für E-Bikes kein Problem.
Bis zum Slevogthof (im Hintergrund) oberhalb von Leinsweiler zieht die Strecke kräftig an. Für E-Bikes kein Problem.

Denn hinter dem Gebäude, das in einem desolaten Zustand ist, führt ein unscheinbarer Waldpfad ein Stück hinab und zur Familiengrabstätte, bei der auch die Ruhestätte des Impressionisten Max Slevogt zu sehen ist – ein ganz besonderes Fleckchen im Pfälzerwald. Am Slevogthof gehen zahlreiche Wege ab und man folgt nun dem Fahrradweg, der zusätzlich mit dem „Keschdeweg“ markiert ist, weiter durch den Pfälzerwald. Jetzt im Herbst können viele Kastanien gesammelt werden.

Herbstzeit ist Keschdezeit in der Pfalz. Beim Rad-Ausflug den Beutel zum sammeln nicht vergessen.
Herbstzeit ist Keschdezeit in der Pfalz. Beim Rad-Ausflug den Beutel zum sammeln nicht vergessen.

Keschdefeschd in Annweiler

Weiter geht es über den Hexentanzplatz und den Zollstock hinweg in Richtung Annweiler. Auf diesem Abschnitt der Radtour geht es nun konsequent bergab und man saust unter dem Blätterdach des Pfälzerwaldes hinweg, was das Herz eines jeden Radlers zum hüpfen bringt. Wer eine Einkehr im Naturfreundehaus Annweiler – direkt am Campingplatz gelegen – plant, sollte das Hinweisschild rechterhand nicht verpassen und muss sein Gefährt entweder im Wald zwischenparken oder ein kurzes, steiles Stück hinab und nach der Rast wieder hinauf schieben. Der mächtige Trifels spitzelt bereits zwischen den Baumkronen hervor und nun ist es nur noch ein kurze Strecke, bis Annweiler wieder erreicht wird. Über die Burgstraße geht es in das Städtchen hinein, das am 5. und 6. Oktober zum alljährlichen Keschdefeschd einlädt, bei dem es alles rund im die Kastanie gibt.

Das Naturfreundehaus Annweiler liegt als eine von mehreren Einkehrmöglichkeiten am Weg.
Das Naturfreundehaus Annweiler liegt als eine von mehreren Einkehrmöglichkeiten am Weg.
Am 5. und 6. Oktober wird in Annweiler Keschdefeschd gefeiert.
Am 5. und 6. Oktober wird in Annweiler Keschdefeschd gefeiert.
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