Kreis Germersheim Facetten närrischen Humors
Für den ersten Büttenabend der Jockgrimer Fasenacht im Jubiläumsjahr „5x11“ musste das Publikum im ausverkauften Bürgerhaus eine kräftige Kondition mitbringen. Immerhin hieß es über sechs Stunden lang „Jockgrim feiert, singt und lacht, mit 5x11 Johr Fasenacht!“ Geboten wurde ein Programm, das viele Facetten von närrischem Humor enthielt, durch traditionelle und moderne Tanzeinlagen aufgelockert wurde und mit musikalischen und akrobatischen Höhepunkten aufwartete.
Unübersehbar, mit riesigen goldenen Lettern gestaltet, bildete die Bühne die Jubiläumskulisse für eine faszinierende Lasershow zum Auftakt des närrischen Marathons. In mehreren Beiträgen griffen die Akteure das närrische Jubiläum auf. Sophie Eckert stieg nicht in die Bütt, sondern als Marilyn Monroe aus der Kiste, um an Legenden der Jockgrimer Fasenacht zu erinnern. Hinter „WER KO MET“ steckte eine neue Gesangsgruppe mit Sängern aus drei Familien. Sie begeisterten mit alten, früher gerne gesungenen Fasenachtsliedern, wie dem „Oh Fasenacht“ von Reinhold Stohner oder „Schnooge“ von Hans Metz. Die Band „Simon und Furunkel“ hatte sich in Schale geworfen, um der Jockgrimer Fasenacht zu gratulieren. Eike Koch, Horst Deutsch und Klaus Rimpel sangen dem Jubilar ein Ständchen mit eigenen Songs, wie einem fetzigen Fasenachts-Rock’n Roll. Als Zugabe durfte der Saal bei einem Faschings-Hits-Potpourri gleich mitsingen. Die Frohsinn-Gruppe, die lange nach Mitternacht auf die Bühne kam, bot ein „Best Off“ der Frohsinn-Auftritte in den letzten Jahrzehnten. Natürlich durften bei der Show des Frohsinns witziger Slapstick à la „Dick und Doof“ auch nicht fehlen. Zu den spektakulären Höhepunkten des Abends gehörte die atemberaubende Akrobatik-Schau der TSG Turner. Die 23 Jugendlichen, Frauen und Männer trotzten der Schwerkraft, verpackten turnerisches Spitzenkönnen in eine tolle Choreographie. Dass selbst in der Sauna Akrobatik möglich ist, demonstrierten Georg Schloß und Katharina Schuster in ihrer ausgefeilten Nummer. Für niveauvollen Humor mit Lokalkolorit und viel kreativer Substanz steht seit einigen Jahren das NBC-Trio (Ralf Seither, Jochen Schloß und Steffen Hildebrand). Als Führungstrio der Ortsgemeinde in Personen der Ortsbürgermeisterin und ihrer zwei Beigeordneten schafften sie es, das Haushaltsdefizit innerhalb eines Jahres abzubauen. Ob ihre Ideen im wirklichen Leben funktionieren würden, war zweifelhaft, aber erfrischend unterhaltsam. Einfach gut war die „Crazy Show“ der „Ewigen Zweiten“. Im Stile einer Kleinkunstbühne präsentierten sie ein witziges schräg-buntes Kurzprogramm. Der Fundus an derben, anzüglichen Witzen des Duos Christian Koch und Fabian Metz scheint immer noch gut gefüllt zu sein, war in ihrem Zwiegespräch zu hören. Schade, dass die beiden nur wenige Lieder in diesem Jahr sangen. Tanzeinlagen gehören bei der Jockgrimer Fasenacht fest in das Programm: Die verschiedenen Gruppen des Feuerwehr-Balletts wirbelten mit dem Jubiläumsmarsch über die Bühne, flogen als „Astronauten im Weltall“ oder rockten mit 32 Tänzerinnen die Bühne. Die quirlige Bande des kleinen Balletts tanzte sich als gut gelaunte „Giraffen-Affen“ direkt in die Herzen des Publikums. Gleich zwei Männerballett-Nummern würzten das Programm. Teile des Elferrats waren richtig grazil als „Blaue Funken aus Köln“ die Fußballer der TSG wirbelten ausnahmsweise ohne Ball als „Traumtänzer“ herum. Musikalisch unterstützen der Musikverein, der Spielmanns- und Fanfarenzug und die Feierbatscher der Freiwilligen Feuerwehr die Prunksitzung. |bic