Kreis Germersheim Endlich wieder schick ausgehen

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Das Beherrschen von Standardtänzen ist unter jungen Menschen keine Selbstverständlichkeit mehr. Trotzdem gibt es sie noch – diejenigen, die gerne öfter Gelegenheit hätten, zu zweit über die Tanzfläche zu wirbeln. Der „Snowball“ des Uni-Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft FTSK bot am Freitag die Möglichkeit zum ausgelassenen Paartanz.

Eine glitzernde Discokugel sprenkelt die zur Tanzfläche verwandelte Mensa mit zahllosen Lichtern. Unter ihrem Schein wiegen sich unzählige Paare im Rhythmus des Dreivierteltakts. Man hat sich für einen schönen Abend herausgeputzt – die Absätze hoher Schuhe klackern, überall glitzert es, und Männer wie Frauen tragen ihren feinsten Zwirn. Dieser Abend ist nicht das, was man sich unter einer typischen Studentenparty vorstellen würde. Man fühlt sich ein bisschen an den eigenen Abschlussball erinnert, kann ein wenig in vergangenen Zeiten schwelgen und ausprobieren, ob man die alten Tanzschritte noch beherrscht. Andere hingegen sind eingespielte Teams, die häufiger das Tanzbein zusammen schwingen und sich mit Leidenschaft über die Tanzfläche bewegen. Die Band „Pizzicato Blue“ liefert dazu die passende Untermalung. Mit Violine und Akkordeon ausgestattet, spielen sie stimmungsvolle, zuweilen auch etwas melancholisch verträumte Musik. Sie wechseln sich ab mit DJ Tek, der die tanzwütige Menge mit Discohits versorgt. Wo sich anfangs erst wenige Paare auf die Tanzfläche gewagt hatten, ist sie zu späterer Stunde gut gefüllt und man genießt den Abend. Im Foyer gibt es die Möglichkeit, sich zu unterhalten oder sich gemeinsam vor einer winterlichen Kulisse fotografieren zu lassen. Sven Kotlarow ist Präsident des Studierendenparlaments und in seiner Position gemeinsam mit dem Studierendenwerk Vorderpfalz Hauptveranstalter des Balls. Er erwartet nach einem erfolgreichen Kartenvorverkauf 400 bis 500 Gäste. „Es sind nicht nur Studierende aus Germersheim hier, sondern auch aus Karlsruhe haben sich einige auf den Weg gemacht,“ sagt er. Auch dort habe man für den Abend geworben. „Den `Snowball` gibt es seit 2012. Wir erleben, dass sich immer mehr Leute eine schickere Art der Veranstaltung wünschen. Man möchte etwas Gehobenes. Es gibt auch einige Standardtänzer, die extra deswegen kommen.“ Als Highlight des Abends steht die Krönung eines Königspaares an, welches von den Anwesenden mit Stimmzetteln gewählt wird. Der einzige Wermutstropfen ist für manche Dame die Überzahl an Frauen, die sich auf dem „Snowball“ tummelt. Einige beobachten die Tanzenden, andere versuchen sich mit einer Freundin an Cha-Cha-Cha oder Discofox. „Es ist eine interessante Veranstaltung,“ bemerkt Florian Seidel aus Karlsruhe. Der Mix aus Disco und Ball gefällt ihm. „Ich bin zum ersten Mal hier und besuche solche Tanzabende gerne.“ (hkt)

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