Am Rande Einen Augenblick noch, bitte!

Der neue Bürgermeister, Gerald Job (li.), dankt den Musikern Rolf Kaiser (Klavier, rechts) und Martin Bechthold (Horn).
Der neue Bürgermeister, Gerald Job (li.), dankt den Musikern Rolf Kaiser (Klavier, rechts) und Martin Bechthold (Horn).

In drei Wochen endet die Amtszeit von Bellheims Verbandsbürgermeister Dieter Adam nach 30 Jahren. Seine Abschiedsfeier fand bereits am Mittwoch statt, im Rahmen einer Verbandsgemeinderatssitzung in der Festhalle in Bellheim. Schon die Belegung des Parkplatzes ließ vermuten, dass drinnen viel los sein wird. Und so war es auch. Bellheims gute Stube war fast voll besetzt. Viele Bürger wollten dem langjährigen Bürgermeister noch einmal die Ehre erweisen. Und die Amtseinführung des Neuen, Gerald Job, erleben. Zur Feier des Abends ertönte Klaviermusik. Was Adam sehr gut gefiel. „Diese musikalische Einstimmung und so ein großes Publikum, das könnte man öfter haben“, sagte er (zu seinem Nachfolger?). Zuvor hatte er routiniert die Sitzung formell eröffnet und die Beschlussfähigkeit festgestellt. Es dürften so gut wie alle Verbandsgemeinderatsmitglieder dagewesen sein. Nur beschlossen wurde nichts.

Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile hätte hier erwidern können, dass es seit seinem Amtsantritt vor (fast) jeder Stadtratssitzung üblich ist, dass Schüler und/oder Lehrer der städtischen Musikschule ein Musikstück spielen. Gleichwohl würde auch er sich über ein so großes Publikum gefreut haben, das in einer Stadtratssitzung nur ganz selten anzutreffen ist.

Nachdem das offizielle Programm mit viel Musik sowie Lobreden, aber auch emotionalen und sehr launigen Ansprachen nach über zwei Stunden beendet war, erhoben sich die Gäste in der Festhalle, entweder um nach Hause, an die Bar oder ans Büffet zu gehen. Plötzlich trat Adam erneut ans Mikrofon und bat lächelnd um einen kurzen Moment der Aufmerksamkeit. Denn er hatte etwas vergessen: „Die Sitzung ist geschlossen.“ Ordnung muss schließlich sein. Aber das war nicht der einzige Augenblick an diesem Abend, an dem man merkte, dass es für Adam keine normale Verbandsgemeinderatssitzung war – für seinen Beigeordneten und Nachfolger Job übrigens auch nicht.

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