Kreis Germersheim Eine Herzensangelegenheit

Ein faustgroßer Hohlkörper aus Muskeln: Etwa 300 Gramm wiegt ein menschliches Herz im Durchschnitt und vollbringt Tag für Tag Höchstleistungen. Wen wundert es da, dass sich die unermüdliche Pumpe bisweilen abnutzt und Defekte aufweist. Jeder dritte Todesfall weltweit geht auf Herz- und Gefäßkrankheiten zurück, sagt die Weltgesundheitsorganisation. Grund genug, sich fürs Herz stark zu machen, finden die Deutsche Herzstiftung und die Asklepios Südpfalzkliniken. „Beiden Kliniken in Kandel und Germersheim als Kooperationsmitglieder aufzunehmen, ist für uns eine große Sache. Denn wir sind als Patientenorganisation darauf angewiesen, dass unsere Arbeit möglichst breit unterstützt wird“, sagte Walter Schmitzer, ehrenamtlicher Beauftragter der Deutschen Herzstiftung, als er die Urkunden an die Klinikverantwortlichen übergab. Rund 150 Herzkliniken bundesweit multiplizieren bereits als Kooperationsmitglieder die Ziele der Patientenorganisation. Und die bestehen im Wesentlichen in einer allgemeinverständlichen und alltagstauglichen Patientenaufklärung rund ums Herz. Schmitzer: „Hier in Kandel und Germersheim haben wir offene Türen eingerannt mit unserem Anliegen.“ Praktische Beispiele dafür nennt Chefarzt Dr. Wolfram Schulz: „Zum einen veranstalten wir gemeinsam mit der Herzstiftung Informationstage, wie etwa den Kandeler Herztag am 8. November. Sein Thema, die Herzschwäche, wird in den kommenden Jahren immer drängender werden, weil die Menschen immer älter werden.“ Zum anderen unterstütze und sensibilisiere die Herzstiftung Betroffene wie Angehörige mit ausführlichem, unabhängigem Info-Material direkt in der Klinik: zum Beispiel der eigenen Zeitschrift mit dem Titel „Herz Heute“ oder Broschüren mit Diagnosemöglichkeiten, Therapien und Ratschlägen, wie Betroffene ihre Erkrankung selbst positiv beeinflussen können. Der Kardiologe und Leiter des Kandeler Herzkathederlabors, Dr. Wolfgang Grathwohl, ist seit vielen Jahren selbst überzeugtes Mitglied des gemeinnützigen Vereins: „Die Herzstiftung stellt ein ideales Bindeglied zwischen der kardiologischen, komplexen Fachwelt und der Bevölkerung dar. Sie leistet wertvolle Arbeit, von der auch wir profitieren. Mit ihr haben die Menschen ein kommerziell unabhängiges, international anerkanntes Forum, über das sie sich sachlich und verständlich informieren können.“ Außerdem hoffen die Experten, dass durch die bessere Aufklärung Betroffene früher zur Behandlung kommen und Ratschläge rund um gesunde Lebensführung eher angenommen und beachtet werden. (noi)