Kreis Germersheim Eine Gemeinschaft, in der man aufeinander aufpasst

Würdevoll altern und dabei nach Möglichkeit zuhause bleiben zu können - das ist der Wunsch vieler Bewohner des Landkreises. Nicht anders verhält es sich in Steinweiler. Hier haben die Einwohner und die Ortsgemeinde rund um Bürgermeister Michael Detzel schon genaue Vorstellungen, wie dies zu bewerkstelligen sein könnte. Am Mittwoch waren alle Interessierten zu einer Infoveranstaltung ins Bürgerhaus eingeladen.

Durch den demografischen Wandel, der zur Folge hat, dass immer mehr Menschen älter werden, aber weniger junge nachkommen, steht man mittlerweile vor einem Pflegeproblem. Wie soll man Senioren also ein würdiges Älterwerden ermöglichen, das ihnen gleichzeitig die Freiheit lässt, weiter zuhause in ihrer vertrauten Umgebung leben zu können? Unter dem Motto „Gemeinsam älter werden - Zuhause - in Steinweiler“ informierten Ortsbürgermeister Michael Detzel, Jutta Wegmann (B90/ Die Grünen), Beigeordnete des Landkreises Germersheim und Organisatorin des Netzwerkes für Seniorenbeauftragte, Arnika Eck (SPD), Vorsitzende des Bürgervereins Neuburg und Seniorenbeauftragte, sowie Harald Nier, Seniorenvertreter der Kreisverwaltung Germersheim. Ziel sei es, so Bürgermeister Detzel, es den Menschen zu ermöglichen, zuhause eine gute Lebensqualität beizubehalten. Dies soll zum Beispiel durch die Organisation von Einkäufen, Hilfe bei Arbeiten am Haus, Besuchsdienste für einsame Menschen, einen Lieferservice für Sanitätsprodukte und Medikamente, sowie einer Hilfe bei der Wahrnehmung von alltäglichen Terminen geschehen. Harald Nier wies darauf hin, dass das Ideal hierfür eine „sorgende Gemeinde“ sei. Eine Gemeinschaft also, in der jeder auf den anderen aufpasse. Der Schlüssel seien ehrenamtliche Seniorenbeauftragte und -beiräte, so Wegmann, die eine Vermittlungsposition zwischen Senioren und Politik einnehmen sollen. Genauer heißt das, sie leiten Hilfegesuche weiter und helfen dabei, den richtigen Ansprechpartner bei einem Problem zu finden. Dabei möchte die Verwaltung den Ehrenamtlichen durch fachliche Unterstützung unter die Arme greifen. Wichtig seien auch kulturelle und gesellige Veranstaltungen, Infotreffen zu gesundheitlichen Themen und die Möglichkeit, sich wöchentlich treffen und austauschen zu können. Ein wichtiges Modell ist das der Wohnpflegegemeinschaft. Anders als in einem Seniorenheim soll hier in einer Art WG-Atmosphäre gemeinsam gewohnt und gekocht werden. Solch ein Bauvorhaben möchte man in Steinweiler gerne in Betracht ziehen, es gibt allerdings noch keine konkreten Pläne. Zum Ende der Veranstaltung berichtete die Seniorenbeauftragte Eck von einem ähnlichen Projekt in Neuburg. Bei einer Diskussion zum Abschluss wurden weitere Vorschläge gesammelt. Beim nächsten Treffen sollen schon die ersten Personen, die eine eine Aufgabe übernehmen wollen, bestimmt werden. Bürgermeister Detzel zeigte sich sehr zufrieden mit der Teilnehmerzahl der Veranstaltung, die von der Ortsgemeinde Steinweiler ausgerichtet wurde. Mit einem solch zahlreichen Kommen habe niemand gerechnet. Um künftig möglichst viele zu erreichen, kann Detzel sich vorstellen, eine eigene Rubrik zum Thema auf der Homepage der Gemeinde einzurichten, in der aktuelle Neuigkeiten präsentiert werden. Sogar einen Vorstoß in Richtung Facebook möchte er nicht ausschließen. Kontakt Interessenten können sich für die Sprechstunde des Bürgermeisters, montags von 16.30 bis 17.30 Uhr, unter Telefon 06349 6383 melden oder eine E-Mail an michael.detzel@steinweiler.eu schreiben. (hkt)

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