Kreis Germersheim Ein Nagel als Projektil

Eigentlich müssten sie Arnold Schwarzenegger danken. Denn wegen ihm kamen Niklas und Robin auf die Idee, sich mit dem Thema „Magnetbeschleunigungsbahnen“ bei Jugend forscht – Schüler experimentieren zu bewerben. Im Mai wollen sich die Achtklässler des Europa Gymnasiums Wörth nun im Landeswettbewerb durchsetzen.

„Wir haben Arnold Schwarzenegger in einer Szene gesehen, wie er eine Railgun abfeuert, da wollten wir selbst eine nachbauen“, erzählt der 14-jährige Niklas Lederer. Gesagt, getan. Eine Railgun und eine Coilgun haben er und der 13-jährige Robin Sollinger nachgebaut. Damit haben sie sich bei Jugend forscht in der Kategorie „Schüler experimentieren – Physik“ durchgesetzt und den ersten Platz belegt.

Railgun, Coilgun – beides sind Geschosse, deren Projektile durch Magnetfelder beschleunigt werden. Die Railgun, die Niklas und Robin gebastelt haben, funktioniert zwar nicht. „Dafür ist der Kurzschluss zu schwach, das geht mit unseren Mitteln nicht“, meint Niklas. Der Jugend-forscht-Jury machte das aber nichts. Denn die Coilgun der beiden überzeugt dafür umso mehr.

Als Projektil dient den Achtklässlern ein simpler Nagel. Um eine goldfarbene Spule haben die beiden Schüler 20 Meter blauen Draht gewickelt, der an eine Elektrode angeschlossen ist. Robin drückt einen Knopf, ein Kurzschluss wird ausgelöst – und der Nagel schießt mit rund sechs Stundenkilometern aus der Spule.

Im Mai geht es für Robin und Niklas nun zum Landesentscheid nach Ingelheim. „Die Jury hat uns beim Regionalentscheid Tipps gegeben, was man anders machen kann, das müssen wir bis dahin umsetzen“, sagt Niklas.

Mit dem Schulstoff hat das Thema der beiden eher weniger zu tun, sagt Niklas: „Elektromagnete hatten wir in Physik, aber ansonsten ist es nicht für die Schule geeignet, denn es ist schwer zu verstehen.“ Auch die Lieblingsfächer der Achtklässler haben nichts mit Technik zu tun: „Sport“, sagt Robin, „und Pause“.

Seit der fünften Klasse kennen sich Robin und Niklas. Schon dreimal haben sie gemeinsam bei „Jugend forscht“ mitgemacht. Deshalb hat sich die Aufregung auch in Grenzen gehalten. „Beim ersten Mal war unser Thema Salinenkrebse und das letzte Mal Stromsparen“, sagt Niklas. In ihrer Freizeit machen beide Leichtathletik. „Ich spiele außerdem Keyboard“, erzählt Niklas. „Und ich Gitarre“, ergänzt Robin.

Und obwohl das Thema Berufswahl für die beiden Achtklässler noch in weiter Ferne liegt, sind sie sich in auch in diesem Punkt einig: „Es soll irgendwas mit Technik sein.“ (hn)

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