Sondernheim Ein Lehrer schreibt über den Speyerer „Bombastus“

Der Roman „Medicus“ und die Verfilmung waren ein großer Erfolg. Doch gab es zuvor schon einen anderen Autor, der sich des Themas
Der Roman »Medicus« und die Verfilmung waren ein großer Erfolg. Doch gab es zuvor schon einen anderen Autor, der sich des Themas annahm.

Der Sondernheimer Lehrer Willi Gutting war auch Buchautor. In seinem bekanntesten Roman gab es einen Wundarzt, der in Speyer wirkte. Ein Gelehrter gleichen Namens gab es wirklich.

Im mittelalterlichen Speyer wirken ließ der in Lingenfeld geborene, in der Domstadt zum Lehrer ausgebildete und dort gestorbene Sondernheimer Lehrer und Heimatschriftsteller Willi Gutting (1901 bis 1986) seinen bekanntesten Roman, als dessen Hauptfigur er den Wundarzt Theophrastus Bombastus darstellte. Dieser Name war dem aus der Schweiz stammenden, weitgereisten Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim angeglichen. Das war ein zwischen 1493 und 1541 lebender Arzt, Philosoph, Alchemist, Laientheologe und Sozialethiker.

Die auch in dem Buch „Das Kainsmal“ beschrieben Begebenheiten des Speyerer Bombastus spielten in den Jahrzehnten vor der Stadtzerstörung an Pfingsten 1689. Sie fanden in der früheren Wochenendbeilage der „RHEINPFALZ“, dem vom 1. Januar 1949 bis 31. Dezember 1967 erschienenen „Pälzer Feierowend“, eine breite Leserschaft. Gutting brachte zwischen 1942 und 1975 sieben Bücher heraus, eines der bekanntesten neben dem „Bombastus“ ist der Roman „Mord, Brand und Pestilenz“.

Willi Gutting war Lehrer in Hördt (1924), Leimersheim (1928) und 1935 Sondernheim. Dorthin war der Sanitätsgefreite 1948 nach drei Jahren als Kriegsgefangener in Russland zurückgekehrt und zunächst wieder als Lehrer tätig geworden. Sondernheim ehrte ihn, indem die Gemeinde eine Straße nach ihm benannte.

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