Kreis Germersheim Christoph Herr von Bischof zum Priester geweiht

Christoph Herr empfängt von Bischoff Karl-Heinz Wiesemann die Priesterweihe im Speyerer Dom.
Christoph Herr empfängt von Bischoff Karl-Heinz Wiesemann die Priesterweihe im Speyerer Dom.

Es war ein ebenso festlicher Gottesdienst und ein großes Fest für den Neupriester Christoph Herr und für die ganze Gemeinde: Am Sonntag feierte Christoph Herr in der Kirche St. Jakobus seine Primiz. Am Samstag war der Germersheimer von Bischof Karl-Heinz Wiesemann im Dom zu Speyer zum Priester geweiht worden. Zur Priesterweihe und dem Pontifikalamt sind viele Mitglieder der Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini nach Speyer gefahren.

Pfarrer Karsten Geeck von der Landauer Pfarrei Christ König hielt die Primizpredigt, „eine „besondere Ehre“, wie er sagte. Er habe lange überlegt, welche Gedanken er Christoph Herr für seinen Weg mitgebe, und entschied sich in seiner Predigt für einen Bezug auf ein Gleichnis vom „Sämann und den Gaben“ und auf das Leben und Wirken von Paul Josef Nardini: „Nardini hat die Not seiner Zeit gesehen und darauf geantwortet.“ Heilige und Selige seien nicht nur Adressaten für Fürbitten, sondern sollten Beispiele für die Lebenden sein, führte Geeck aus. Um das Wissen um den Glauben sei es heute nicht verheißungsvoll bestellt. Nardini sei mit seinem Wirken der sozialen Not begegnet, doch sei dies heute nicht die einzige Not, der die Kirche gegenüberstehe. Der Glaube spiele eine immer geringere Rolle in der Gesellschaft. Der Glaubensnot könne man als Priester im Alltag begegnen, gleich einem Sämann, der viele Samen in die Erde bringe. Nicht alle keimten und entwickelten sich, manche aber schon. „Geben wir die einfachen Dinge des Glaubens weiter, keine ideologischen Spitzfindigkeiten“, appellierte er. Symbolhaft schenkte er dem Neupriester eine Handvoll Kiefernsamen.

Stets authentisch bleiben

„Lieber Christoph“, wandte sich Geeck weiter an den Primizianten, „es wird immer Menschen geben, die Dir sagen wollen, was, wie und wo Du säen sollst. Du bist der, der Du bist, den der liebe Gott so gewollt hat mit Deinen Talenten, Vorlieben, mit Deiner Frömmigkeit und Spiritualität. Hätte Gott einen anderen gewollt, hätte er einen anderen gerufen. Hätte er Dich anders gewollt, hätte er Dich anders erschaffen.“ Geeck ermunterte den Neupriester, stets authentisch zu bleiben. Vielleicht sei der ungetrübte Blick auf Christus eine der größten Herausforderungen des priesterlichen Lebens. Es gelte nicht, den Menschen, sondern Gott zu gefallen. In einer feierlichen Prozession und einem mit Blumenteppichen gesäumten Weg wurde Herr vom Stadthaus zur voll besetzten Kirche geleitet. Das Glockengeläut mischte sich mit den Klängen der Stadtkapelle. Mitglieder der Pfarrei, Familie, Freunde und Weggefährten des Neupriesters waren zur Primiz gekommen. Den Gottesdienst gestalteten ein Projektchor unter der Leitung von Sabine Nebel, der Kantor Leon Tchakachow und Organist Michael Braun mit. Die Feier wurde nach dem Gottesdienst im Pfarrgarten bei Musik, Mittagessen, Kaffee und Kuchen fortgesetzt.

Blumenteppich für den jungen Priester in der Oberamtsstraße.
Blumenteppich für den jungen Priester in der Oberamtsstraße.
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