Schaidt Bienwald: Kaputte Straße wird saniert und dann gesperrt

Der Belag der K 23 schreit nach einer Sanierung.
Der Belag der K 23 schreit nach einer Sanierung.

Im Streit um die Zukunft der K23 haben Kreis und Gemeinde einen Kompromiss gefunden. Über den werden sich nicht alle Betroffenen freuen.

Schon seit Jahren ist klar, dass es mit der Straße durch den Bienwald über das Weiße Kreuz so nicht weiter gehen kann. Die kleine Kreisstraße ist schlicht kaputt. Für die Sanierung wäre der Kreis zuständig. Ursprünglich wollte der Kreis dies auch tun – mit der üblichen finanziellen Unterstützung des Landes.

Allerdings muss seit 2016 auf Anweisung des Verkehrsministeriums zuvor die Einstufung der Straße überprüft werden. Dabei kam heraus: Die K 23 erfüllt keine Durchgangsfunktion, sie wird überwiegend von Menschen genutzt, die in die anliegende Orte – Schaidt und Scheibenhardt – wollen oder von dort kommen.

Zugegeben: Wer in einer Schicht oder körperlich arbeitet, wird lieber nur in der Freizeit auf Fahrrad steigen.
Kommentar

Freie Fahrt für freie Radler

Die K23 am Ortsrand von Schaidt.
Die K23 am Ortsrand von Schaidt.

Zwei weitere Anbindungen

Zudem verfügt der Wörther Ortsbezirk Schaidt über zwei weitere Anbindungen. Und die Fahrt nach Scheibenhardt dauert laut Routenplaner 16 Minuten: egal ob über die K 23 mitten durch den Bienwald oder auf der längeren Strecke über Büchelberg. Wer mag, kann auch 2 Minuten länger über Steinfeld fahren.

Der Kreis sah vor diesem Hintergrund drei Möglichkeiten: Die Stadt Wörth übernimmt die Straße als Gemeindestraße – inklusive eines Kreis-Zuschusses von 600.000 Euro zu den Sanierungskosten. Oder die K 23 wird zum Fahrradweg oder sie geht zurück in die Verantwortung der Forstverwaltung. Von der hatte der Kreis die Straße 1964 übernommen.

ger_bienwald_k23_weißes_kreuz_ngen

Präzedenzfall befürchtet

Auf eine Übernahme als Gemeindestraße wollte aber die Stadt Wörth sich auf keinen Fall einlassen. Bürgermeister Dennis Nitsche (SPD) befürchtete einen Präzedenzfall: Die meisten Straßen im Bienwald werden nämlich nur wenig befahren. Der Ortsbeirat Schaidt wollte die Straße aber auf jeden Fall erhalten. Sie sei wichtig für Berufspendler aus dem Elsass, die im Schaidter Industriegebiet arbeiten und für den Tourismus.

Kompromiss: Fahrradstraße, aber Anlieger frei

Der Kompromiss, der jetzt gefunden wurde, besteht im wesentlichen aus drei Punkten:

– Die Straße soll eine neue Fahrbahndecke erhalten und dann dem Rad- und Fußverkehr zur Verfügung stehen. Noch offen ist die Frage, ob der Forst weiterhin eine forstwirtschaftliche Nutzung wünscht. Vorgesehen ist der Ausbau für das Jahr 2024. Ebenso werden Holzwerber und sonstige Anlieger die Strecke nutzen können. Das sei für Schaidt und die Stadt Wörth besonders wichtig gewesen, so Landrat Fritz Brechtel (CDU). „Anlieger frei“ gibt die Straße aber nur für Fahrer frei, die ein Grundstück direkt an der Straße ansteuern; Pendlern ist die Durchfahrt also künftig verboten.

– Den innerörtlichen Abschnitt der K23 (Waldstraße zwischen Einmündung Speckstraße und Einfahrt Sportgelände und zur Mehrzweckhalle) übernimmt die Stadt Wörth als Gemeindestraße; der Kreis wird hier die Fahrbahn ein letztes Mal ausbauen. Dabei sollen auch die bestehenden Parkplätze befestigt werden.

– Der neue, vier Meter breite Radweg, der laut Kreisverwaltung auch allen Anliegern optimale Möglichkeiten bieten soll, wird in Trägerschaft des Landkreises bleiben.

x