Lustadt Bauen in zweiter Reihe soll geregelt werden

Viele Grundstücke haben einen großen Garten und eine Bebauung in zweiter Reihe wäre möglich.
Viele Grundstücke haben einen großen Garten und eine Bebauung in zweiter Reihe wäre möglich.

Bauen? Ja, gerne! Aber bitte nicht ausufernd, sondern verträglich und geordnet! Um Bauinteressenten im alten Ortskern von vornherein klar zu machen, was möglich ist und was nicht geht, hat der Gemeinderat Lustadt eine richtungsweisende Entscheidung getroffen.

Immer wieder landen Anträge auf dem Ratstisch – mit dem Ziel, in zweiter Reihe zu bauen oder die Bebauung nachverdichten zu dürfen. Die Verwaltung geht davon aus, dass dieser Trend weiter ansteigt – auch, weil Wohnraum im Ort permanent nachgefragt werde. Problem dabei: Weil es für den Altortsbereich teilweise gar keine Bebauungspläne gibt oder vorhandene (Mittlerer Ortsbereich - Am Hofgraben und Lindenstraße - Holzgasse) veraltet sind und „nur wenig Regelungs-Inhalt für eine zukunftsorientierte und nachhaltige städtebauliche Entwicklung“ haben, müssen die Ratsmitglieder von Fall zu Fall entscheiden, ob sich geplante Vorhaben anhand ihrer Nutzungen, Bauweisen sowie Grundstücksflächen in die nähere Umgebung einfügen. Nicht immer ist sich der Rat dabei einig.

Investoren wollen Maximalverdichtung

„Einige Gebäude stehen leer. Und es sind Investoren da, die bewusst diese Grundstücke aufkaufen und maximal ausreizen wollen. Das wollen wir aber nicht“, betonte Ortsbürgermeister Volker Hardardt (FWG). Lösung des Problems: Mit Bebauungsplänen „eine gezielte Nachverdichtung sowie Neubauten im Altortsbereich städtebaulich verträglich und nachhaltig“ zu steuern. „Wir wollen Bebauung nicht verhindern, nur städtebaulich ordnen“, verdeutlichte Oliver Hofrichter, Leiter der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Lingenfeld. Konkrete Abgrenzungen und weitere Details würden später in den jeweiligen Bebauungsplänen festgelegt, sagte er zu Anfragen von Ratsmitgliedern hinsichtlich der vorgenommenen Eingrenzung des Altortsbereichs, der durch die Haus-Hof-Bauweise erkennbar sei. Bei einer Gegenstimme von Martin Keller und einer Enthaltung von Ernst Gamber (beide FWL) hat das Ortsparlament entschieden, den Altortsbereich nach und nach mit Bebauungsplänen zu überplanen.

Diskussion im Bauausschuss

Für das 8,54 Hektar große Gebiet entlang der Holzgasse, der Kehr- und Lindenstraße sowie der östlichen Unteren Hauptstraße sollte der Rat eigentlich bereits die Aufstellung des Bebauungsplans „Altortbereich - Unterdorf Ost“ beschließen. So sah es zumindest die Tagesordnung vor. Auf Antrag von Ernst Gamber stellte der Rat das Thema aber zurück. Grund: Die für Bauangelegenheiten zuständige Beigeordnete Eva Poser (FWL) konnte bei der Ratssitzung nicht anwesend sein – und hatte auch an der vorausgegangenen Sitzung des Bauausschusses nicht teilnehmen können. Aus Gambers Sicht ist das Thema „komplex“. Viele Fragen seien zudem noch ungeklärt: „Und sie hätte Fachfragen qualifiziert beantworten können“, betonte er. Weil „kein Zeitdruck“ bestehe, bat er darum, das Thema „jetzt nicht durchzudrücken“, sondern erneut im Bauausschuss zu beraten: „Da hängen zu viele Folgen dran.“ Weil es um die künftige Entwicklung des Dorfes gehe, dürfe „kein Flickwerk“ entstehen.

Termin

Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag, 30. März, 19.30 Uhr, im Rathaus.

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