Kreis Germersheim Auf Tour durch die Gemeinde

Verbandsbürgermeister Uwe Schwind (rechts) und der Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler bekommen von Linda Colling die kaputte
Verbandsbürgermeister Uwe Schwind (rechts) und der Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler bekommen von Linda Colling die kaputten Bänke gezeigt.

«Jockgrim». Auf Ortsrundgängen lässt sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler von Bürgern und Kommunalpolitikern wichtige Punkte in den Gemeinden zeigen. Der Jockgrimer Verbandsbürgermeister Uwe Schwind (SPD) stellt sich am Sonntag wieder zur Wahl. Am Dienstag waren die SPD-Männer in Jockgrim unterwegs.

Schwind hat seine Agenda mit Projekten vor Ort dabei, ganz oben stehen die Verkehrssituation Wilhelmsruhe und der Neubau des Edeka-Marktes. Doch die vier Bürger, die den Ortsrundgang begleiten, haben ihre eigenen Schwerpunkte. Linda Colling ärgert sich zunächst über kaputte Bänke rund um das Gebäude der Verbandsgemeindeverwaltung. Schwind und Hitschler lassen sich gesplittertes Holz und kaputte Balken zeigen, der Verwaltungschef verspricht, „dass das repariert wird.“ Und weiter geht es mit einem kurzen Fußmarsch zur Unterführung unter den Bahngleisen. Dort stinkt es nach Urin, Regenwasser hat Erde auf den Weg gespült. Doch Collings Sorge gilt den Kindern auf dem Spielplatz: Dieser ist normalerweise durch einen Zaun vom Hang und den Gleisen abgetrennt, Vandalen haben jedoch die Absperrungen entfernt. Die Politiker nicken und notieren. Schwind nutzt den Spaziergang, um Hitschler und den Bürgern gegenüber der Verwaltung ein Lehrstück in moderner Bürokratie vorzuführen, über das er nur den Kopf schütteln kann: Auf dem Bahnparkplatz musste die Verwaltung zwischen den Gleisen und den Parkplätzen auf Wunsch der Bahn eine kurze Metallabsperrung anbringen. So soll verhindert werden, dass Menschen die Gleise überqueren. Unverständnis auch bei den Zuhörern, alle erinnern sich jedoch an tödliche Unfälle, wie jüngst in Edesheim. „Du musstest eine optische Barriere schaffen“, sagt Hitschler. Es gehe auch um die moralische Verantwortung, sagt Schwind. Nachdem ein Bürger seine Parkplatzprobleme geschildert hat, geht es doch noch los mit der Tour durch den Ort. Stolz zeigt Schwind die Edeka-Baustelle, „das ist ein Riesengewinn“, und erinnert daran, dass Hitschler, damals Referent bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Neustadt, an der Planung beteiligt war. Die Fassade in roten Backsteinen gefällt, auch der Standort wird als gut erachtet. Der Vollsortimenter soll im September eröffnen, es gebe 30 Arbeitsplätze, informiert Schwind. Weiter geht es an die Wilhelmsruhe: Noch ist die Vorfahrtsregelung ein Provisorium, doch das Landesbetrieb Mobilität will endlich Klarheit schaffen. Doch während der LBM die Radfahrer über zwei Querungen von einer Fahrbahnseite auf die andere leiten will, lehnt der Gemeinderat das ab. Er wünscht sich nur eine Querung an anderer Stelle, was aus Naturschutzgründen nicht geht. Eine verfahrene Situation, sagt Schwind. „Ich bin gespannt, was sie daraus machen“, noch dürfe man die Flinte nicht ins Korn werfen. Er setze auf Gespräche.

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