Kreis Germersheim Aktiv für tolerante Gesellschaft
Demokratie und Toleranz, zwei Grundbegriffe in Deutschland, sollte man meinen. Doch wie sieht es damit in der Gesellschaft wirklich aus? 450 Jugendliche von 16 bis 20 Jahren trafen sich letzte Woche beim Jugendkongress des Bündnisses für Demokratie und Toleranz (BfDT) in Berlin, um darüber und andere Themen zu diskutieren. Die Schüler zeigten, dass sie sich auf vielfältige Weise, für eine tolerante und demokratische Gesellschaft engagieren.
Sophie Moßgraber 16, aus Hördt, Lea Heinrich 18, aus Lingenfeld, Lissa Nickel 17, aus Germersheim, Daniel Kindler 17, aus Germersheim, Peter Werner 18, aus Bellheim und Simon Bolz 18, aus Germersheim waren am Montag, 19. Mai, von Germersheim nach Berlin gereist. Dort hatten die sechs Schüler die Chance, rund um den Tag des Grundgesetzes am 23. Mai zum diesjährigen Motto des Kongresses: „Europäisch. Demokratisch. Aktiv“, ihr Engagement zu präsentieren, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und das eigene Netzwerk zu erweitern. Engagement war schon zu Beginn gefragt, denn organisiert haben die Schüler der MSS 12 das Vorhaben völlig selbstständig. „Mann kennt sich eben untereinander, weiß, wer an sowas Interesse haben könnte“, erklären die Schüler. Toleranz und Demokratie gehören für sie zum Alltag, engagieren sie sich nämlich wie Moßgraber und Nickel in der Schülervertretung des Germersheimer Goethe-Gymnasiums, wie Lea Heinrich für die katholische junge Gemeinde (KJG) in Lingenfeld oder wie Simon Bolz bei den Jusos in Germersheim. Bei Ankunft im Berliner Congress Center am Dienstag, wurden bereits erste Kontakte geknüpft. „Alle Teilnehmer waren tolerant und engagiert und wollten auch wirklich etwas bewegen“, sagt Werner. Besonders begeister hat laut den Schülern die Vielfalt beim Kongress. Gruppen der jungen Polizei, einer Schule für Sehbehinderte und Teilnehmer aus dem Ausland waren gekommen. Das Peernetzwerk „JETZT“, bietet Möglichkeiten, nach dem Kongress in Kontakt zu bleiben und unterstützt Jugendliche bei Projekten. Gerade die Unterschiede hätten ein Gefühl für Toleranz vermittelt, das „nicht nur so vor sich her zu sagen, sondern Toleranz auch auszuleben“, so Werner. In Erinnerung geblieben war der Workshop „Islam und Demokratie“, bei dem viele interessante Sichtweisen aufeinander getroffen seien, die Diskussion aber ein „konstruktives Gefühl“ vermittelt habe, sagt Heinrich. Impulse für eigene Projekte habe es auch gegeben. Werner, der an einem Workshop über Diskriminierung gegenüber Sinti und Roma teilgenommen hatte, plant an einer Reise der Organisatoren nach Polen teilzunehmen. Dem schuleigenen Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, soll das Erlernte ebenfalls zugute kommen.