Kreis Germersheim AfD und Linke fangen die Protestler ein

Landrat Fritz Brechtel (CDU) darf sich weiterhin auf starke Rückendeckung aus dem Kreistag verlassen. Die CDU bleibt mit 18 Sitzen stärkste Kraft. Dazu kommen die Kooperationspartner der vergangenen Legislaturperiode, FWG, FDP und Grüne, so dass Brechtel auf 29 der 46 Stimmen im Kreistag setzen kann – wenn es bei der Kooperationsvereinbarung bleibt. Als klarer Wahlsieger sieht sich die CDU. Ihr Spitzenkandidat Thomas Gebhart weist darauf hin, dass seine Partei gegen den Trend Stimmen gewonnen und die 40-Prozent-Marke überschritten hat. Über zukünftige Koalitionen oder Kooperationen will er noch nichts sagen. „Natürlich nicht glücklich “ über einen verlorenen Sitz ist SPD-Spitzenkandidat Uwe Schwind. Dennoch habe sich die SPD im strukturell konservativen Landkreis Germersheim als zweite Kraft etabliert. Als solche werde seine Fraktion auch in Zukunft sachorientierte Kreispolitik machen, kündigte Schwind an. Die verlorenen Stimmen sieht Schwind zu Grünen oder Linken abgewandert, die beide zugelegt haben. „Glücklich“ ist Andy Becht mit seiner FDP. Über Personen sei gelungen, das schlechte Markenimage der FDP zu überwinden und wieder zwei Sitze im Kreistag zu holen. Klar schmerze der Verlust von zwei Sitzen, so Becht. Doch das 2009er-Rekord-Wahlergebnis sei eben auch nur ein Ausschlag nach oben gewesen. Jetzt sei man wieder auf dem Stand vor dem Rekord. Geht es nach Becht, setzt seine Partei die bürgerliche Koalition im Kreistag fort und auch er selbst steht wieder als Beigeordneter zur Verfügung. Nicht ganz so einfach macht es dem Landrat der bisherige Sprecher der Grünen im Kreistag, Günter Logé. Er hält Kooperation wie bisher zwar für möglich, „aber nur über grüne Inhalte, nicht über Posten“. Es sei genauso gut vorstellbar, dass die Grünen in die Opposition gehen. Die Alternative für Deutschland (AfD) darf sich als Gewinner der Kreistagswahl sehen. Aus dem Stand kamen die Euroskeptiker auf X Prozent und damit X Sitze im neuen Kreistag. „Das liegt im Bereich dessen, was wir erwartet haben“, sagte AfD-Spitzenkandidat Heiko Wildberg. „Auch wenn wir ein bisschen mehr gehofft hatten.“ Die AfD werde die Präsenz im Kreistag nutzen, um sich ein kommunalpolitisches Profil zu erarbeiten. „Damit wollen wir uns nach und nach auch in Verbands- und Ortsgemeinden etablieren“, sagte Wildberg. „Für die Premiere ist ein Sitz ein gutes Ergebnis“, sagte Markus Westermann. Der angehende Lehrer aus Kandel wird Die Linke im Kreistag vertreten. (tom)

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