Bad Dürkheim Zensus: 14.000 Kreisbürger werden befragt

Europaweit findet alle zehn Jahre eine Befragung ausgewählter Bürger statt – der Zensus.
Europaweit findet alle zehn Jahre eine Befragung ausgewählter Bürger statt – der Zensus.

Brauchen wir mehr Schulen, Studienplätze oder Seniorenheime? Gibt es genügend Wohnungen? Wo muss der Staat investieren? Um das und ähnliches beantworten zu können, findet europaweit alle zehn Jahre eine Befragung ausgewählter Bürger statt: der Zensus, vielen als „Volkszählung“ bekannt. Der nächste Zensus steht in diesem Jahr an. Die Datenerhebungen laufen auch im Landkreis Bad Dürkheim von Mitte Mai bis Mitte August. Das hat die Kreisverwaltung mitgeteilt.

Vorbereitet und durchgeführt wird der Zensus in Deutschland von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder. Ein wichtiges Ziel ist laut Verwaltung die Aktualisierung der Einwohnerzahl. Denn die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen kann von den Melderegistern abweichen, wie der Zensus im Jahr 2011 gezeigt hat. Von der Einwohnerzahl der Städte und Gemeinden hängen beispielsweise die Höhe des Länderfinanzausgleichs, die Einteilung von Wahlbezirken und auch die Größe von politischen Gremien ab. Neben der Bedeutung für politische Planungen und gesellschaftlich notwendige Entscheidungen, dienen die Ergebnisse auch als Grundlage für zahlreiche Statistiken.

In erster Linie werden für den Zensus 2022 Daten aus bestehenden Verwaltungsregistern genutzt. Darüber hinaus werden mit einer stichprobenartigen Haushaltsbefragung und Online-Fragebögen Daten erfasst. Es werden nicht alle Menschen befragt, das unterscheidet den Zensus von einer vollständigen Volkszählung.

Helfer gesucht

Für die Befragungen im Kreis wurden etwa 14.000 Personen nach dem Zufallsprinzip vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz ausgewählt. Sie werden per Post über ihre Auskunftspflicht informiert und persönlich vor Ort von einem Erhebungsbeauftragten befragt. Derjenige erfasst auf einem Fragebogen erfasst grundlegende Daten wie Name, Anschrift, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit und Familienstand. Sollte das Infektionsgeschehen eine persönliche Befragung unmöglich machen, ist eine telefonische Befragungsvariante vorgesehen.

In der Kreisverwaltung gibt es für den Zensus eine Erhebungsstelle, die das Verfahren koordiniert. Für die Haushaltsbefragung werden 140 Ehrenamtliche gesucht, die rund 100 kurze persönliche Interviews führen. Diese müssen volljährig sein und über gute Deutschkenntnisse verfügen. Sie sollten kontaktfreudig, freundlich, zuverlässig, verschwiegen und mobil sein. Für diese ehrenamtliche Nebentätigkeit wird laut Kreisverwaltung eine steuerfreie Aufwandsentschädigung gezahlt. Die Höhe richtet sich nach der Anzahl der durchgeführten Befragungen. Bei 100 Befragungen gebe es im Schnitt zwischen 600 und 800 Euro.

Die erhobenen Daten unterliegen einer strikten Geheimhaltung und werden anonymisiert ausgewertet. Sie dienen der statistischen Auswertung und werden danach vernichtet. „Es geht nicht darum, etwas über die individuellen Lebensverhältnisse oder persönliche Einstellungen zu erfahren, sondern eine Datenbasis zu erhalten“, teilt Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamts, mit.

Noch Fragen?

Wer sich als ehrenamtlicher Helfer melden möchte, erreicht die Zensus-Erhebungsstelle des Kreises telefonisch unter 06322 961-2222 oder per E-Mail an zensus.info@kreis-bad-duerkheim.de.

x