Guggemol Wie Probleme getoastet werden

Der Kummerkasten in der Hermann-Nohl-Schule.
Der Kummerkasten in der Hermann-Nohl-Schule.

Jugendsprache ist eine Herausforderung. Allerdings nicht nur für ältere Semester, auch für die Jugend selbst sind die neuen Begriffe nicht immer selbsterklärend. Zudem ändert sich die Sprache ständig und schnell. Ein Beispiel: Seit Anfang des Jahres kursiert die „Burnt toast theory“, die erstmals auf der Plattform TikTok auftrat. Damit gemeint ist die positive Haltung gegenüber Dingen, die vermeintlich schiefgelaufen sind. Mit Kreativität und Optimismus soll das Beste aus einer Situation herausgeholt werden.

Eigentlich ein Ärgernis

Der tatsächlich verbrannte morgendliche Toast, eigentlich ein Ärgernis, wird mit einem Messer aufwendig bearbeitet, so dass die verbrannten Stellen verschwinden. Wenn der Toast dann noch lecker belegt wird, kann er wieder genossen werden und wird sogar kulinarisch aufgewertet. Überträgt man die Einstellung auf andere Alltagssituationen, so lernt man, auch aus schlechten Situationen einen positiven Gewinn zu ziehen.

Ob dieser Ansatz auch in der Haßlocher Hermann-Nohl-Schule Pate stand, ist nicht geklärt. Dort steht ein „Problem Toaster“, der den Sinn eines Kummerkastens erfüllt. Handschriftlich wurde noch der Hilferuf „Help! I need somebody“ notiert. Die Box frisst also Probleme, behandelt sie und versucht, Lösungen zu finden. Vielleicht werden auch ideenreiche Ansätze angestrebt, die helfen, mit Schwierigkeiten umzugehen. Nicht jedes Hindernis kann aus der Welt geschafft werden, aber so manches einfach umgangen, modifiziert oder seine Größe reduziert werden. So werden Probleme getoastet.

x