Hassloch Wer wird Bürgermeister? Am Sonntag ist Stichwahl

Meyer oder Trösch? Am 22. November müssen sich die Wähler entscheiden.
Meyer oder Trösch? Am 22. November müssen sich die Wähler entscheiden.

Am Sonntag, 22. November, entscheidet sich, wer neuer Bürgermeister wird. In der Stichwahl treten Tobias Meyer (CDU) und Ralf Trösch (SPD) gegeneinander an. Erneut stimmen viele per Briefwahl ab. Aber bei den Wahlunterlagen hat es Zustellprobleme gegeben.

Im ersten Wahlgang am 8. November hatte Tobias Meyer mit 47,9 Prozent zwar die meisten Stimmen verbucht, aber die notwendige absolute Mehrheit knapp verfehlt. Ralf Trösch bekam 33,4 Prozent der Stimmen, Peter Stuhlfauth (AfD) kam auf 18,8 Prozent. In die Stichwahl am Sonntag kommen mit Meyer und Trösch die beiden Bewerber mit den meisten Stimmen.

56,4 Prozent der 16.788 Wahlberechtigten beteiligten sich am 8. November. Von diesen 9472 Wählern nutzten 6170 die Möglichkeit der Briefwahl. Das entspricht einem Anteil von über 65 Prozent. Für die Stichwahl wurden nach Angaben der Verwaltung vergangene Woche rund 6600 Briefwahlunterlagen versendet. Mit 3200 Wahlbriefen wurde bis zum Mittwoch bereits etwa die Hälfte davon zurückgeschickt.

Briefwahlunterlagen per Amtsbote

Wer per Briefwahl am ersten Wahlgang teilgenommen hat, bekommt automatisch und ohne weitere Beantragung erneut Briefwahlunterlagen per Post zugeschickt. Allerdings gibt es laut Gemeinde-Pressesprecher Marcel Roßmann vermehrt Meldungen, dass Briefwahlunterlagen noch nicht angekommen seien. In diesem Fall werden Wähler gebeten, sich schnellstmöglich mit dem Wahlbüro (06324/935-285, wahlen@hassloch.de) in Verbindung zu setzen. Der aktuelle Wahlschein werde dann ungültig gemacht. Neue Briefwahlunterlagen würden nicht per Post, sondern über den Amtsboten zugestellt. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Wahlberechtigten, die Briefwahl beantragt haben, aber bisher noch keine Unterlagen im Briefkasten hatten, ihre Stimme abgeben können. Laut Roßmann ist vor allem den Stimmbezirk 112 im Bereich Rotkreuzstraße betroffen. Es sei davon auszugehen, dass Zustellprobleme bei der Post die Ursache seien. Der Landeswahlleiter sei darüber informiert worden.

Die Briefwahlunterlagen sollten so schnell wie möglich an die Verwaltung zurückgeschickt oder dort abgegeben werden. Da es nur noch wenige Tage bis zur Stichwahl sind, empfiehlt die Verwaltung, Wahlbriefe direkt in den Briefkasten des Rathauses oder des Bürgerbüros (Langgasse 64) einzuwerfen. Ein Einwerfen in den Briefkasten am Rathaus ist am Wahlsonntag bis 18 Uhr möglich.

Viel mehr Briefwähler als früher

Die Anzahl der Briefwähler war bereits beim ersten Wahlgang gegenüber früheren Kommunal- und Bürgermeisterwahlen enorm angestiegen – was vor allem auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Einige Wahlberechtigte, die am 8. November noch im Wahllokal abgestimmt hatten, haben sich laut Roßmann bei der Stichwahl für die Briefwahl entschieden.

Wer seine Stimme am Sonntag direkt im Wahllokal abgeben will, braucht die Wahlbenachrichtigung, die im Vorfeld der Wahl am 8. November verschickt wurde. Wer sie weggeworfen oder verlegt hat, kann aber auch unter Vorlage des Personalausweises in seinem Wahllokal wählen.

Ergebnis früher als beim ersten Wahlgang

Der Ablauf am Wahlsonntag wird ähnlich sein wie am 8. November, sagte Gemeinde-Pressesprecher Marcel Roßmann auf Anfrage. Mit dem Unterschied, dass voraussichtlich früher als beim ersten Wahlgang ein Ergebnis vorliegen wird: Diesmal findet nämlich nur eine Wahl statt (am 8. November wurde auch der Landrat gewählt), und außerdem beginnen die Wahlhelfer wegen der hohen Anzahl der Briefwähler bereits um 13 Uhr damit, die roten Wahlbriefe zu öffnen, um zu prüfen, ob die Briefwahlunterlagen vollständig und richtig ausgefüllt wurden. Die blauen Umschläge, in denen sich die Stimmzettel befinden, bleiben natürlich bis zur Schließung der Wahllokale um 18 Uhr verschlossen und werden erst danach geöffnet.

In den Wahllokalen gelten erneut Abstands- und Hygieneregeln sowie die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Auch diesmal bittet die Gemeindeverwaltung die Bürger, wegen der Corona-Bestimmungen den Wahlabend nach Möglichkeit zu Hause zu verbringen und nicht – wie es in Haßloch Tradition ist – in den Sitzungssaal des Rathauses zu kommen, wo die Ergebnisse aus den einzelnen Wahlbezirken zusammenlaufen.

Das vorläufige Endergebnis wird auf der Homepage der Gemeinde unter www.hassloch.de mitgeteilt, ebenso informiert die RHEINPFALZ aktuell auf www.rheinpfalz.de. Der Offene Kanal Weinstraße ist mit einem Team vor Ort und berichtet ab 18.15 Uhr live aus dem Rathaus.

„Corona ist allgegenwärtig, auch bei Wahlen“

Vor dem ersten Wahlgang am 8. November sei ein Teilnehmer der Schulung der Wahlvorstände positiv auf das Coronavirus getestet worden, bestätigte Roßmann. Daraufhin seien als Vorsichtsmaßnahme alle Wahlvorstände ausgetauscht worden, um Wähler keinem Risiko auszusetzen. Vor der jetzigen Stichwahl habe es bisher keinen weiteren Fall gegeben. „Corona ist allgegenwärtig, auch bei Wahlen“, sagt Wahlleiter Joachim Blöhs. Wenn Wahlhelfer also in Quarantäne müssen, sich krank fühlen oder selbst positiv auf Corona getestet wurden, können sie nicht im Wahllokal eingesetzt werden. „Glücklicherweise haben sich auf unseren Aufruf Anfang September ausreichend interessierte Helfer gemeldet, sodass wir die Wahllokale bei Ausfällen stets nachbesetzen können“, so Blöhs.

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