Kreis Bad Duerkheim Weinpionier in Stahl und Bronze

Auf dem „Wein Walk of Fame“ am Deutschen Weintor in Schweigen werden am 23. April drei weitere in den Boden eingelassene, 50 mal 50 Zentimeter große Platten aus Stahl und Bronze enthüllt. Damit werden zwei Organisationen und ein vor 150 Jahren gestorbener Weinbaupionier geehrt.

Die von einer Jury unter Vorsitz von Dieter Hörner, Präsident des Vereins Südliche Weinstraße, ausgewählten Ehrenträger dieses Jahres sind die Weinbruderschaft der Pfalz, der Verein Vinissima Frauen & Wein und Johann Philipp Bronner (1792 bis 1864), Apotheker, Winzer, Forscher und Schriftsteller. Die zum dritten Mal stattfindende Aktion wird getragen und finanziert von der Winzergenossenschaft Deutsches Weintor. Deren geschäftsführender Vorstand Jürgen Grallath sagte vorab, ausgewählt worden seien wieder Menschen, die sich um den Wein, den Weinbau und damit um die Existenz unzähliger Winzerbetriebe verdient gemacht hätten. Mit der öffentlichen Resonanz auf die ersten beiden Aktionen sei man sehr zufrieden, unterstrich Grallath, vor allem auch über das breite Presseecho. Viele Touristen verharrten bei der Besichtigung des Weintors vor den von Künstler Karlheinz Zwick entworfenen Platten im Boden und vor den Wandtafeln mit den in drei Sprachen gehaltenen Informationen über die Geehrten. Für Dieter Hörner ist der von Jürgen Grallath initiierte Wein Walk of Fame aus touristischer Sicht „eine immer wichtigere Einrichtung“, vor allem auch eine gute Werbung für den Wein. Beide versicherten, es gebe für die nächsten Jahre ausreichend Kandidaten für die Ehrung. Grallath wies den gelegentlich zu hörenden Vorwurf zurück, am Weintor werde Hollywood nachgeahmt. Das sei unzutreffend. In Schweigen gehe es darum, Persönlichkeiten ausschließlich aus dem Bereich Wein „Denkmäler“ zu setzen. Die Weinbruderschaft der Pfalz wurde nach Darstellung Grallaths in diesem Jahr ausgewählt, weil sie genau 60 Jahre besteht. Die Ehrung sei eine Verbeugung vor dem, was dieser Männerorden leiste. Die Pfälzer Bruderschaft sei „die Mutter aller Weinbruderschaften im deutschsprachigen Raum“, so Hörner. Mit der Auswahl von Vinissima werde ein Netzwerk von Frauen geehrt, das sich intensiv mit dem Wein beschäftige und für den Wein einsetze, betonte Grallath. Hörner hob hervor, die hier zusammengeschlossenen Weinfreundinnen verfügten über gute Weinzungen und brächten ihre Erfahrungen in die Betriebe ein. Bronners Verdienste liegen auch darin, wie Grallath feststellte, dass er die beiden Rebsorten Sankt Laurent und Portugieser nach Deutschland gebracht habe. „Ohne diese Sorten würde uns was fehlen“, meinte er. Seine Veröffentlichungen über den Weinbau seien von größter Bedeutung für die Weingeschichte. (güw)

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