Mainz/Dirmstein Weindorf wird Schwerpunktgemeinde

Dirmstein hat viele schöne Ecken. Um den Ortskern lebendig zu halten, bekommt das Dorf Geld vom Land – sofern es ein gutes Konze
Dirmstein hat viele schöne Ecken. Um den Ortskern lebendig zu halten, bekommt das Dorf Geld vom Land – sofern es ein gutes Konzept hat.

Innenminister Micheal Ebling (SPD) hat am Freitag 21 Gemeinden in Rheinland-Pfalz als weitere Schwerpunktgemeinden im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms 2023 anerkannt. Dazu gehört Dirmstein.

In der Weinbaugemeinde wird gerade das Dorferneuerungskonzept aktualisiert. In diesem Rahmen hat sie sich auch für die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde beworben, um sich für spezielle Fördermittel bewerben zu können. Rund 24,3 Millionen Euro stehen laut Innenministerium in diesem Jahr landesweit zur Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen zur Verfügung, insgesamt 175 Dörfer seien momentan als Schwerpunktgemeinden anerkannt. „Mit dieser Summe können wichtige Projekte realisiert werden, die dazu beitragen, unsere Dörfer noch lebenswerter zu machen“, sagte Innenminister Michael Ebling bei der Feier am Freitag in Mainz.

Die Anerkennung erfolgt für die Dauer von acht Jahren und bedeutet, dass den jeweiligen Kommunen Fördermittel für öffentliche und private Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Für die Stärkung der Innenentwicklung steht den privaten und öffentlichen Bauherrn eine qualifizierte Bauberatung zur Verfügung.

Bildungs- und Beratungsarbeit

Zusammen mit der Dorfmoderation, so das Ministerium, werde ein umfassender Beteiligungsprozess in Gang gesetzt. Die Ergebnisse dieser breit angelegten Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit seien elementare Bestandteile der zu erarbeitenden Entwicklungskonzepte. „Mit der Dorfmoderation, der kostenfreien Bauberatung und dem Entwicklungskonzept stehen in der Dorferneuerung für die Gemeinden sehr gute Fördermöglichkeiten zur Verfügung“, ist Ebling überzeugt.

Bemerkenswert sei die Bereitschaft der Gemeinden, ihre Konzepte fortzuschreiben und den aktuellen Entwicklungen und Veränderungen anzupassen. Das tun im Frankenthaler Umland momentan auch Heuchelheim und Großkarlbach, in Laumersheim will sich der Gemeinderat am Mittwoch mit dem Thema befassen und eventuell in die von einem Fachbüro durchzuführende Dorfmoderation einsteigen. Für diesen Prozess der Bürgerbeteiligung gibt es ebenfalls Geld vom Land.

Schon fast 35.000 Projekte gefördert

Auf RHEINPFALZ-Anfrage zieht das Innenministerium für die Jahre 1996 bis 2021 diese Bilanz: Im Programm Dorferneuerung seien in Rheinland-Pfalz mehr als 34.900 Vorhaben (darunter über 850 Dorfmoderationen und über 30.000 private Vorhaben) mit Zuwendungen in Höhe von über 636 Millionen Euro gefördert worden. Die Gesamtkosten der Projekte hätten sich auf mehr als drei Milliarden Euro belaufen. „Die Zahlen verdeutlichen, dass mit jedem Förder-Euro ein Vielfaches an Folgeinvestitionen ausgelöst wird“, so Pressesprecher Timo Haungs. Ihm zufolge profitieren in erster Linie die Handwerksbetriebe aus der jeweiligen Region. 47 private Vorhaben hätten insgesamt 503.000 Euro bekommen.

Schwerpunkte sind vor allem Projekte, die die Ortsmitte neu beleben oder sie als Mittelpunkt des dörflichen Lebens erhalten. In Großkarlbach beispielsweise wurde laut Haungs im Jahr 2002 der Ausbau der Alten Dorfmühle zum Mehrfunktionentreff mit 284.000 Euro gefördert. 2008 seien die Mehrkosten dafür noch einmal mit einer Förderung von 231.000 Euro bedacht worden.

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