Kreis Bad Duerkheim Von der Rebe bis ins Glas

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Rund 30 Weinreben-Paten haben sich am Samstag auf dem Musikantenbuckel in Freinsheim getroffen, um in geselliger Runde „ihren“ Weinstock zu pflegen. Zwei bis drei dieser Arbeitseinsätze gibt es im Jahr.

„Es müssen Drähte gezogen werden um die Reben daran festzubinden, damit sie stabil stehen“, erklärte Hans-Dieter Reibold, in dessen Weinbergsgarten die Reben gepflanzt wurden, die Arbeit. Von den im Oktober rund 150 Reben gepflanzten Reben haben laut Reibold wohl 20 den frostigen Winter nicht überlebt und müssen ersetzt werden. Die Idee zu den Reb-Patenschaften hatten Sibylle und Niels-Holger Albrecht vom Bioladen „Naturpunkt – Herrlisch“ in der Dürkheimer Römerstraße. Mit dem Projekt wollen sie den ökologischen Landbau voran bringen und durch aktive Mitarbeit der Paten im Weinberg den Bezug zum landwirtschaftlichen Produkt fördern, erläuterte Niels-Holger Albrecht die Idee. Die Zusammenarbeit mit dem Weingut Reibold bot sich an, da die Söhne des Inhabers die Umstellung auf Bio-Weine voranbringen wollen. Mit jährlich zwei bis drei geselligen Arbeitseinsätzen an „ihren“ Weinstöcken wolle man die Paten in die Arbeit im Weinberg einbinden. Für einen Beitrag von 59 Euro kann die Patenschaft für einen Weinstock übernommen werden. Ein Teil des Betrages wird an die Stiftung Ökologie und Landbau in Bad Dürkheim weitergeleitet. Durch Bildungsarbeit wie Seminare und Tagungen und durch einen Schulbauernhof, auf dem Schulklassen einen Einblick in die Arbeit in der Landwirtschaft erhalten, wolle die Stiftung die ökologische Landwirtschaft, Weinbau und Tierhaltung fördern, sagte Geschäftsführer Uli Zerger, der selbst Betreiber eines Bioland-Ackerbaubetriebes, ist. Bevor die Paten zur Tat schritten, durften sie sich erst einmal stärken mit gesunden, biologisch angebauten regionalen Produkten wie Linsen-Curry-Suppe, Demeterbrot und verschiedenen Quiches. Wer noch keine Rebe ausgesucht hatte, konnte sich die „beste“ aussuchen, die dann mit seinem Namensschild markiert wurde. Das Ehepaar Schepp, das vor einem Jahr aus dem Siegerland nach Freinsheim gezogen war, suchte zwei nebeneinander stehende Reben aus. „Die können wir täglich besuchen und verfolgen, wie sie wachsen“, sagten die beiden Neu-Freinsheimer, die sich in der Pfalz sehr wohl fühlen. Weitere Patenschaft können laut Sibylle Albrecht gern noch übernommen werden.

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