Kreis Bad Duerkheim Tetzners Comeback?
In einer Woche entscheidet sich die Zukunft des „Metropol“-Projekts auf dem Berliner Platz. RHEINPFALZ-Informationen zufolge erhält der Investor vom Stadtrat eine letzte Chance. Er soll einen neuen Partner an der Seite haben.
„Ich gehe davon aus, dass Herr Tetzner uns jetzt Antworten auf die noch offenen Fragen geben wird.“ Mit diesen Worten eröffnete Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) am 17. September Tagesordnungspunkt 3 der Stadtratssitzung. Sie sollte sich irren. Investor Günther Tetzner (76) überzeugte das Gremium nicht, erhielt aber dennoch eine Fristverlängerung bis Jahresende, um ein tragfähiges Konzept für das „Metropol“ getaufte Hochhaus vorzulegen, das eigentlich schon seit Jahren auf dem Berliner Platz in den Himmel ragen sollte. Mehr als eine Baustelle ist dort, wo einst die später abgerissene „Tortenschachtel“ stand, bis heute nicht zu sehen. Auf dem Tisch lag ein Antrag der Verwaltung, den Einleitungs- und Offenlagebeschluss aus 2016 aufzuheben. Das wäre das Ende des „Metropol“-Projekts gewesen, das 2014 mit großem Tamm-Tamm präsentiert wurde. Dessen Projektentwickler Tetzner – Geschäftsführender Gesellschafter der Ettlinger Firma Timon Bauregie – sprach im Stadtrat von einer Mietflächen-Nachfrage im „Metropol“, die „über alle Erwartungen positiv“ sei. Er habe Mieter gefunden, „die es bislang in Ludwigshafen noch nicht gibt“. Einen Baubeginn stellte er für Winter 2019 in Aussicht, Ende 2021 oder Anfang 2022 könne das „Metropol“ dann eröffnen. Als Ankermieter nannte er die Hotelkette Centro aus Hamburg. Fürs Erdgeschoss habe er die Selbstbedienungskette Back-Factory, das Burger-Restaurant „Hans im Glück“ und eine Filiale der Maudacher Bäckerei Otto Schall gewonnen. Außerdem die Restaurantkette L’Osteria. Im kleineren der beiden Türme sollen Büro- und Praxisflächen entstehen, in den oberen Stockwerken seien Boardinghouse-Zimmer denkbar. Tetzner versprach eine „Konkretisierung der Pläne bis Dezember“. Bis dahin wollte er auch „Ross und Reiter“ für die bislang wackelige Finanzierung des auf 70 Millionen Euro geschätzten Vorhabens nennen. Doch Tetzners wortreicher Vorstoß verpuffte. Die Unterlagen, die er den Fraktionschefs in einer Sitzungspause vorlegte, beinhalteten nach deren Ansicht „keine validen Fakten“. Schließlich wurde ein Änderungsantrag mehrheitlich angenommen. Der Einleitungs- und Offenlagebeschluss soll demnach nicht sofort, sondern – wie berichtet – mit Rechtswirkung zum 31. Dezember 2018 aufgehoben werden. Bis dahin bleibt Tetzner Zeit, neben einem schlüssigen Konzept eine belastbare Finanzierung vorzulegen. Nun steht das Thema „Metropol“ am 10. Dezember erneut auf der ausufernden Tagesordnung des Stadtrats, der sich von 13 bis 23 Uhr versammeln wird. Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, dass Tetzner jetzt liefern will und einen neuen Partner an der Seite hat: ein in der Branche bekanntes Unternehmen aus München. Tetzner, der nicht für eine Stellungnahme zu erreichen war, soll der Ludwigshafener Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) gleich mehrere Firmen als mögliche neue Partner vorgeschlagen haben. Übriggeblieben sein soll nach eingehender WEG-Prüfung der Kandidat aus Bayerns Hauptstadt. Dem Vernehmen nach will der Stadtrat Tetzner nun eine weitere Fristverlängerung gewähren. Ob’s nächsten Montag tatsächlich dazu kommt, ist offen.