Kreis Bad Duerkheim SPD legt sich nicht fest

Vier der fünf SPD-Mitglieder aus der Pfalz, die bei der Europawahl im Mai für das Europaparlament kandidieren möchten, haben sich am Mittwoch bei einer Versammlung des Unterbezirks Neustadt-Bad Dürkheim in Haßloch ihren Genossen vorgestellt.

Gut 400 Kilometer sind es von der Pfalz nach Brüssel, die Strecke nach Straßburg, das ebenfalls Tagungsort des Europäischen Parlament ist, ist noch um einiges kürzer. Für die Pfälzer Genossen, die Europa-Abgeordneter werden wollen, hat diese Strecke zahlreiche Stationen, und ob sie das Ziel erreichen werden, ist ungewiss. Eine dieser Stationen ist der Unterbezirk. Man werde sich nicht auf einen Kandidaten festlegen, betonte der Unterbezirksvorsitzende Christoph Glogger. Die zehn Delegierten, die am Mittwoch gewählt wurden und die am 20. Oktober zu einer Versammlung Europa der Landes-SPD nach Ochtendung reisen, sollen frei entscheiden. Fünf Minuten Redezeit hatte der Unterbezirksvorstand jedem der Kandidaten zugestanden. Nicht dabei war Daniel Stich aus Kaiserslautern, der 39-Jährige ist Generalsekretär der Landes-SPD. Michael Detjen aus Kaiserslautern ist in diesem Jahr in das Europaparlament nachgerückt, da möchte der langjährige Gewerkschaftsfunktionär bleiben. Er nutzte seine fünf Minuten, um über seinen „offensiven Einsatz“ für eine europäische Sozialversicherungsnummer und über ein soziales Europa, Digitalisierung, Ökologie und Ökonomie zu reden. Der Eisenberger Ender Önder ist „ein Mensch mit Migrationshintergrund aus der Türkei“, wie er selbst sagt, 42 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Söhne, ist erfolgreicher Unternehmer, hat diverse politische Funktionen, ist in Vereinen und Verbänden aktiv. Für das Europaparlament wolle er kandidieren, weil er, „wie unsere Vorgänger in der SPD“, den in Europa stärker werdenden „Rechtspopulisten und Faschisten“ Paroli bieten wolle. Der Neustadter Wolfgang Ressmann, der Kandidaten-Erfahrung durch seine erfolglosen Bewerbungen für Bundes- und Landtag hat, erzählte, dass eines seiner Examensthemen die europäische Verfassung gewesen sei. Der 59-Jährige berichtete, dass er als Mitarbeiter eines Europaabgeordneten „einiges am Rad drehen konnte“, als Juso-Funktionär zur Annäherung Deutschlands an die Sowjetunion beigetragen habe, beruflich „Europa mein tägliches Geschäft ist“, er in Berlin und der Partei gut vernetzt sei und sich für ihn als Mitglied des Europaparlamentes „ein Kreis schließen“ würde. Die 29 Jahre alte Lisa Wüchner aus Limburgerhof ist seit zehn Jahren kommunalpolitisch aktiv. Sie wolle unter anderem, „all das, was Europa positiv für das Land tut, mehr kommunizieren“, für erweiterte Arbeitnehmerrechte und die Abschaffung von Steueroasen eintreten.

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