Bad Dürkheim/Grünstadt Seelsorger sieht „gigantische Herausforderungen“ an der Ahr

Bilder der Verwüstung gingen nach der verheerenden Flut im Ahrtal um die Welt. Neben der Hilfe durch zupackende Hände war auch d
Bilder der Verwüstung gingen nach der verheerenden Flut im Ahrtal um die Welt. Neben der Hilfe durch zupackende Hände war auch die Unterstützung durch Notfallseelsorger gefragt.

Bei der Bezirkssynode des Protestantischen Dekanats Bad Dürkheim-Grünstadt gab es einige Neuerungen zu verkünden. Notfallseelsorger Karl-Ludwig Hauth berichtete von seinem Einsatz an der Ahr – und sah Nachholbedarf.

Zur virtuellen Tagung der Bezirkssynode am Montag unter ihrem Vorsitzenden Joachim Schäfer hatte das Protestantische Dekanat Bad Dürkheim-Grünstadt geladen. Das Treffen war nach der Absage der Präsenzsitzung vom 13. November neu terminiert worden.

Pfarrer Karl-Ludwig Hauth berichtete von seinem Notfallseelsorger-Einsatz im Ahrtal. Selbst ein halbes Jahr nach der Katastrophe seien die Herausforderungen noch „gigantisch“. Hauth ist Pfarrer in Eisenberg und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins erweiterter Rettungsdienst, der in der psychosozialen Notfallversorgung arbeitet. Den Menschen sei buchstäblich über Nacht „die Existenz unter den Füßen weggespült“ worden, schilderte Hauth. Schnell sei klar gewesen, dass dort Notfallseelsorge gebraucht werde. Doch schon die Anfahrt sei abenteuerlich gewesen, da es keine Straßen mehr gab.

Einige Kollegen hätten „einfach nur zugehört“, andere Todesnachrichten zu überbringen gehabt, berichtete der Seelsorger und betonte: Zeichen der Solidarität waren wichtig, besonders in der ersten Not.

Als Notfallseelsorger sei er Teil der großen Solidaritätsgemeinschaft im Ahrtal gewesen, fand Hauth, der sich aber auch selbstkritisch zeigte. So sei die Erfahrung neu gewesen, wie schlecht „wir Notfallseelsorger“ auf derartige Katastrophen eingestellt seien. In Bezug auf die Katastrophenhilfe müsse man noch „die Hausaufgaben machen“.

Neuer Zusammenschluss

Dekan Stefan Kuntz gab in seinem Bericht eine Neuerung bekannt: Die Kirchengemeinde Asselheim-Albsheim-Mühlheim hat sich dem Pfarramt Obrigheim-Colgenstein angeschlossen. Alle Fragen seien aber noch nicht gelöst. Für die Kirchengemeinden im Bereich der Verbandsgemeinde Freinsheim wurde ein gemeinsames Gemeindebüro errichtet. Ein Büro für sieben Kirchengemeinden und drei Pfarrämter – das sei Pionierarbeit, stellte Kuntz fest.

Weiterhin schränke die Pandemie das kirchliche Leben ein. Man sehne sich nach Normalität, so Kuntz. Sehr hilfreich sei die Online-Buchungsplattform für kirchliche Veranstaltungen, über die nun Freizeiten und Kurse gebucht und bezahlt werden könnten. Er ermutige die Synodalen, weiter so professionell zu agieren, so der Dekan, der noch eine Personalie verkündete: Das Büro des Dekanats wurde mit Sabine Kranz neu besetzt.

Neu in das Gremium berufen wurden in der Sitzung Petra Ludwig (Evangelische Jugendzentrale Grünstadt) und Louisa Neu (Jugendsynodalin aus Bad Dürkheim). In einer Nachwahl wurde Thomas Niendorf, Presbyter aus Deidesheim, zum weltlichen Mitglied des Bezirksdiakonieausschusses bestimmt.

Karl-Ludwig Hauth
Karl-Ludwig Hauth
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