Hassloch Rede zum Volkstrauertag: „Nichts ist auf Dauer gesichert“

Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Altenfriedhof in Haßloch.
Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Altenfriedhof in Haßloch.

Auch in der Region ist am Sonntag, dem Volkstrauertag, der Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft gedacht worden. In Haßloch wurde der Tag mit einer Gedenkstunde vor dem Ehrenmal auf dem Alten Friedhof begangen.

Gerade angesichts der schlimmen Entwicklungen in der Ukraine sei es unverzichtbar, immer wieder an den Preis des Krieges zu erinnern, sagte Bürgermeister Tobias Meyer. Der Angriffskrieg Nazi-Deutschlands vor über 75 Jahren habe sich als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts tief in unser Bewusstsein eingebrannt.“ Meyer erinnerte an den Völkermord an den europäischen Juden, an Sinti und Roma, Polen und vielen anderen. Aus ideologischer Verblendung seien Blindheit, Hass und Gewalt erwachsen.

Nach all den Jahren, die mittlerweile seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergangen seien, sei die Erkenntnis wichtig, dass „wir uns nicht erinnern, um unser Entsetzen zu konservieren“, betonte der Bürgermeister. „Wir erinnern uns, um Lehren zu ziehen.“ Meyer rief dazu auf, Nationalismus und der „Faszination des Autoritären“ zu widerstehen und erinnerte an einen Satz Jean Claude Junckers, des ehemaligen Präsidenten der EU-Kommission. Dieser habe einmal gesagt: „Wer an Europa zweifelt, sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“

Der Volkstrauertag mache immer wieder deutlich, dass „wir die Verantwortung für uns selbst und für die anderen nicht abgeben dürfen“. Nichts von all dem Guten, das seit Ende des Zweiten Weltkrieges gewachsen sei, sei auf Dauer gesichert. Der Krieg in der Ukraine lehre uns das. „Und deshalb müssen wir täglich darum bemüht sein, dass die Würde des Menschen unser Denken und Handeln prägen möge.“

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