Hassloch Rathausplatz: Bilanz der Test-Sperrung durchwachsen

Wegen der von einem Neustadter Baumarkt gesponserten Hochbeete gab es heftige Kritik.
Wegen der von einem Neustadter Baumarkt gesponserten Hochbeete gab es heftige Kritik.

Trotz teilweise negativer Kritik hält der Erste Beigeordnete Carsten Borck den Versuch, den Rathausplatz über Sommer teilweise abzusperren, nicht für gescheitert: „Vielleicht war am Ende nicht alles so schlimm, wie zu Beginn der Maßnahme heraufbeschworen wurde“, lautet seine Bilanz.

Mit dem Abbau der Andechser Biergärten wurde der Rathausplatz Ende September wieder vollständig freigegeben. Seit dem 30. Juni waren die vorderen zehn Parkplätze zur Rathausseite hin gesperrt und der Bereich durch Hochbeete und Holzzäune abgetrennt, um mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. Zuletzt wurde der Bereich auch für den Sommerausschank genutzt.

Borck: „Teils beleidigende Kritik“

Die nun beendete Sperrung des Teilbereichs war ein „Testballon“, so Borck. Die Rückmeldungen auf die testweise Umgestaltung seien gerade zu Beginn der Maßnahme „negativ und teils beleidigend“ gewesen. Als sich die Bürger dann daran gewöhnt hätten, habe es aber auch positives Feedback gegeben. Das betreffe vor allem die Sperrung der Brückenquerung, da dort in der Vergangenheit schon öfter brenzlige Situationen zwischen spielenden Kindern und Autos zu beobachten gewesen seien. Auf eine ebenfalls positive Resonanz sei der Sommerausschank verschiedener Vereine ab Ende August an vier Wochenenden.

Die geäußerte Kritik will Borck ernstnehmen, sichert er zu. Dazu zählen beispielsweise die Hochbeete, die von einem nicht in Haßloch ansässigen Baumarkt gesponsert wurden. Bei möglichen zukünftigen Aktionen lasse sich bestimmt auch etwas mit Gewerbetreibenden vor Ort auf die Beine stellen. „Nichtsdestotrotz sind wir dem Globus-Baumarkt dankbar für seine Kooperationsbereitschaft“, so Borck.

Die Hochbeete halten nun Einzug in die Kitas „Kleine Freunde“, „Mullewapp“, „Haus Kunterbunt“ und „Haselmäuse“. Ebenso haben die Schillerschule und das Theodor-Friedrich-Haus Interesse an jeweils einem der Hochbeete angekündigt. In der Schillerschule beispielsweise soll das Beet in praxisbezogene Unterrichtseinheiten einbezogen werden. Deshalb hat das Hochbeet einen Platz im neu gestalteten „grünen Klassenzimmer“ bekommen. „Ähnlich wie beim Kartoffelprojekt im Garten hinterm Kulturviereck sollen hier verschiedene Pflanzen angepflanzt werden“, erläutert Schulleiterin Gila Serr. Die Klasse 4.3 hat sich bereit erklärt, die Pflege federführend zu übernehmen. Über den Herbst und Winter soll Heidekraut das Hochbeet zieren, im Frühjahr wollen die Schüler auf Frühblüher setzen. Der stellvertretende Marktleiter vom Globus Baumarkt Neustadt, Peter Paasche, habe den Kindern bereits zugesichert, sie mit den dafür benötigten Pflanzen zu versorgen.

Künftig Abstimmung in den Gremien

„Die testweise Sperrung während der Sommermonate war ein Versuch, eine Umgestaltung erleb- und greifbar zu machen, anstatt sie nur auf dem Papier zu diskutieren“, sagt Borck. Alle während der Testphase eingebrachten Ideen und Anregungen wurden festgehalten, ebenso sind weitere konstruktive Vorschläge willkommen. Auf die Sicherheit der am Rathausplatz spielenden Kinder soll hierbei ein besonderes Augenmerk gerichtet werden.

Ob im nächsten Jahr zum Beispiel in Verbindung mit dem Sommerausschank erneut eine teilweise Sperrung kommt, stehe noch nicht fest. Borck: „Entsprechende Aktionen können zu einer Belebung beitragen, sollen künftig aber in den gemeindlichen Gremien abgestimmt werden, um einen möglichst breiten Konsens zu erzielen.“

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