Hassloch Projekt Zukunftswäldchen wird fortgesetzt

Als heimische und klimaresistente Baumart wird zum Beispiel die Esskastanie gepflanzt.
Als heimische und klimaresistente Baumart wird zum Beispiel die Esskastanie gepflanzt.

Ein Zukunftswäldchen entsteht im Hintereck nahe beim neuen Rehbachbett. Wer zur Hochzeit, zum Geburtstag oder einem sonstigen erfreulichen Anlass ein Stück Natur verschenken will, kann einen „Haßlocher Bollen“ mit 15 bis 20 Setzlingen kaufen, die im Laufe der Jahre zu stattlichen Bäumen heranwachsen sollen.

Vorgänger des Zukunftswäldchens sind die zwei Hochzeitswäldchen, die in den Jahren 2002 bis 2006 sowie von 2008 bis 2014 auf der Haßlocher Gemarkung entstanden sind. Dafür konnten Baumgutscheine erworben und verschenkt werden. In mehreren Pflanzaktionen wurden insgesamt über 200 Bäume gepflanzt. In beiden Wäldchen stieß man allerdings nach einigen Jahren an Grenzen, und es war nicht möglich, die Flächen zu erweitern.

Da das Interesse an einer solchen Aktion in der Bevölkerung aber nach wie vor vorhanden war, entschied sich die Gemeindeverwaltung im vergangenen Jahr, das Projekt in einer etwas veränderten Form fortzuführen. Im Hinblick auf den Klimawandel und den allgemeinen Flächenschutz in der Gemeinde wurde es inhaltlich überarbeitet und bekam einen neuen Namen: Zukunftswäldchen. Denn schon die Hochzeitswäldchen waren nicht ausschließlich von Ehepaaren bestückt worden.

An Klimawandel angepasste Baumarten

Bei der Neuauflage gibt es außerdem wesentliche Unterschiede zu den beiden Hochzeitswäldchen. Das Zukunftswäldchen im Bereich Hintereck entsteht direkt im Haßlocher Wald – anders als die Vorgänger, die nahe bei der Westrandstraße beziehungsweise im Bereich Füllerweg (Im Sang) wachsen. Zudem schädigte die Trockenheit in den vergangenen Jahren auch im Haßlocher Wald viele Bäume, die gefällt werden mussten, erklärt Revierförster Julius Paffrath. „Daher lag der Gedanke nah, dass wir im Rahmen des Projekts Zukunftswäldchen diese entstandenen Freiflächen mit klimaanpassungsfähigen Baumarten wieder aufforsten“, ergänzt die Umweltbeauftragte Andrea Häge, die die Aktion in Kooperation mit dem Forstzweckverband federführend betreut.

Ein weiterer Unterschied: Bürger können keinen Gutschein für einen einzelnen Baum, sondern für einen „Haßlocher Bollen“ erwerben, in den jeweils 15 bis 20 Setzlinge gepflanzt werden. Die Setzlinge werden zusammen mit einem Hydrogel in die Erde eingebracht, das Feuchtigkeit speichert und diese bei Trockenheit an die jungen Pflanzen abgibt. „Das ist vor allem in den ersten Monaten und Jahren hilfreich, in denen sich das Wurzelwerk noch ausbildet“, so Umweltdezernent Carsten Borck.

Nächste Pflanzaktion am 12. November

Bürger können im Zukunftswäldchen ein Stück Natur verschenken – also zum Beispiel zur Hochzeit, zum runden Geburtstag, zum Dienstjubiläum, zur Konfirmation oder Kommunion. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Gemeindeverwaltung insgesamt 36 Bollen verkauft. Familien, Ehepaare und Freunde pflanzten im November 2021 unter Anleitung des Forstzweckverbands 25 Bollen.

Wer im vergangenen Jahr aus Zeitgründen nicht dabei sein konnte oder den Bollen erst nach der Pflanzaktion erworben hat, wird vom Umweltdezernat automatisch zur diesjährigen Aktion eingeladen, die für den 12. November vorgesehen ist. Das Gleiche gilt für all diejenigen, die sich noch bis Ende September für einen Bollen entscheiden, der für 120 Euro in der Tourist-Info oder im Standesamt erhältlich ist.

Bei der ersten Pflanzaktion im November 2021 wurden unter anderem Stieleiche, Silberlinde und Esskastanie gepflanzt. „Wir setzen auf eine Kombination aus heimischen, klimaanpassungsfähigen und südeuropäischen Baumarten, um auf diese Weise einen zukunftsfähigen Mischwald zu schaffen“, erklärt Revierförster Julius Paffrath.

In diesem Jahr sind bisher fünf Bollen verkauft worden. Neben den genannten Baumarten sollen sie unter anderem mit Zerr-Eiche, Trauben-Eiche und Winterlinde bepflanzt werden. Bei der Pflanzaktion im Hintereck geben die Mitarbeiter des Forstes zunächst eine Einweisung, bevor jeder selbst aktiv werden kann.

x