Kreis Bad Duerkheim „Positive Auswirkungen in der Stadt und auf dem Land“

Joachim Weirich
Joachim Weirich

Am Projekt Gerolsheimer Waldinsel beteiligt sind Nikolai Kalinke von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Joachim Weirich von der Forstverwaltung Bad Dürkheim. Sie beantworten die wichtigsten Fragen.

Was ist eine Waldinsel?
Das ist ein sehr kleiner Wald aus einer dichten Mischung standortangepasster Baum- und Pflanzenarten. Ein Mikro-Urwald sozusagen. Er wirkt sich vor allem in Städten in vielfältiger Hinsicht positiv auf seine ökologische und soziale Umwelt aus: als „Hotspot“ für Biodiversität, als Temperatursenker, Wasserspeicher und Luftaustauscher.

Welchen Nutzen hat der Miniwald im ländlichen Raum, wo es Felder und Wiesen gibt und der Pfälzerwald nicht sehr weit weg ist?
Der Fokus der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald liegt auch darauf, Alternativen zu den klassischen Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen, die zum Beispiel erforderlich sind, wenn eine Kommune einen Bebauungsplan erstellt und Flächen versiegeln werden. Waldinseln haben den Vorteil, dass sie nicht gepflegt werden müssen. Es muss nur im Jahr der Anpflanzung für ausreichend Wasser gesorgt werden. Danach kann man das kleine Wäldchen sich selbst überlassen. Der Holzzaun, der die jungen Pflanzen vor Verbiss schützt, zerfällt irgendwann. Die positiven Auswirkungen, die der Miniwald auf den urbanen Raum hat, zeigen sich natürlich auch auf dem Land. Dort werden Flächen häufig intensiv landwirtschaftlich genutzt, deshalb können die Pflanzeninseln den Wildtieren als Rückzugsort dienen. Wie Brücken verbinden sie unterschiedliche Lebensräume miteinander.

Wer bezahlt das Anlegen von Waldinseln?
Die Kosten für das Zaunmaterial und die Pflanzen übernimmt der Landesverband der Schutzgemeinschaft komplett. Das Anpflanzen hingegen ist ein Bürgerprojekt, deshalb finden die Vorbereitung und die Aktion selbst mit öffentlicher Beteiligung statt. Mehr Infos gibt’s im Internet unter www.sdw-rlp.de.

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