Kreis Bad Duerkheim Planänderung bei Erdöl-Projekt

„Unser Ziel, die Lagerstätten kontinuierlich zu erschließen, hat sich nicht verändert. Lediglich der Weg dorthin soll angepasst werden“, sagt Stefan Brieske, Bereichsleiter bei GDF Suez. „Wir wollen die Produktion in Speyer mindestens verdoppeln“, ergänzt Jürgen Siewerth, Prokurist von Palatina GeoCon. Das Konsortium hält an den Plänen fest, das Erdölfeld Römerberg-Speyer zu erschließen und die Produktion auf über 500 Tonnen pro Tag auszuweiten. Grund für die geänderten Pläne: „Der Ölpreis ist um 50 Prozent niedriger in der Vermarktung. Eine kurzfristige Änderung ist nicht in Sicht“, erläutert Siewerth. Die ursprüngliche Variante, eine Feldleitung um Speyer zu bauen und das Öl zentral mit einem Schiff zur Raffinerie zu transportieren, liegt vorerst auf Eis. 240 Millionen Euro hätte diese Variante gekostet, wie Brieske berichtet. Das Konsortium investiert in den nächsten Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag in Bohrungen und die Optimierung der Betriebsplätze. Durch das geänderte Modell werden rund 70 Millionen Euro eingespart. „Im Speyerer Hafen ist der Platz ohnehin beengt. Das Öl kann derzeit nur zur Raffinerie nach Karlsruhe transportiert werden“, erläutert Siewerth. Im Basiskonzept wird das Öl weiterhin mit Lkw in die Fächerstadt gebracht. „Derzeit sind 20 Tanklaster unterwegs, künftig sollen es 50 pro Tag sein“, sagt Siewerth. Die Wegerechte für den ursprünglichen Bau der Feldleitung hat das Konsortium GDF Suez und Palatina GeoCon sich zu 75 Prozent gesichert, wie der Bereichsleiter mitteilt. „Die bisher abgeschlossenen Wegenutzungsverträge haben weiterhin Bestand“, berichtet er. Der neue Ansatz sieht vor, dass die bestehenden Standorte in der Siemens- und der Franz-Kirrmeier-Straße optimiert und in weitere Bohrungen investiert wird. Die Anlagen wie Speichertanks und Aufbereitungsanlagen sollen dazu angepasst werden. Durch die Änderungen werde man das Projekt voraussichtlich schneller realisieren können, berichtet Siewerth. Voraussetzung für die Erhöhung der Förderung ist ein Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung, die beim Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz eingereicht wird. Es werden dann also alle Auswirkungen auf die Umwelt geprüft. „Hier geht es darum, alle Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Luft, Wasser, Tier und Mensch detailliert zu untersuchen. Hierzu sind umfangreiche Umweltverträglichkeitsstudien notwendig“, sagt Siewerth. Er schätze nicht, dass dies vor Ende 2016 abgeschlossen sein werde. Bis dahin bleibt die Fördermenge auf 500 Tonnen pro Tag begrenzt, erklärt Stefan Brieske. Wie der Bereichsleiter von GDF Suez weiter ausführt, wird bei einer Bohrung ein Gemisch aus Gas, Wasser und Öl zu Tage gefördert. „In Speyer haben wir noch einen sehr hohen Anteil an Öl. Es strömt derzeit von selbst nach oben, weil der Lagerstättendruck durch einen natürlichen Wasserzufluss konstant erhalten bleibt“, sagt Brieske. Es ist geplant, das bei der Bohrung mitgeförderte Lagerstättenwasser wieder in den Untergrund zu leiten. Sofern zu einem späteren Zeitpunkt zusätzliches Wasser zum Erhalt des Lagerstättendrucks benötigt wird, ist vorgesehen, dieses mittels einer Zusatzwasserleitung zum Betriebsplatz zu bringen und von dort in die Lagerstätte zu leiten“, berichtet Bereichsleiter Brieske (siehe nebenstehende Grafik).

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