Kreis Bad Duerkheim Pfaff baff, die Reiterinnen auch, Jasmin eh

Es war kurz vor halb sieben am Samstagabend. Lukas Pfaff kämpft wie ein Löwe. Der Gegner der DHC-Hockeyer im Zweitliga-Match in der Werner-Heisenberg-Halle heißt HG Nürnberg und Pfaff hat nicht den allerbesten seiner Tage erwischt. Er lässt ein oder zwei Chancen liegen, die er normalerweise cool verwertet. Trotzdem soll der erste Saisonsieg gelingen. 7:3 heißt es am Ende. Zu diesem Zeitpunkt ahnt er noch nicht, dass er am selben Abend nur einen Katzensprung entfernt in der Salierhalle einen noch größeren Erfolg feiern soll. „Unter den ersten Dreien hatte ich mich schon erwartet“, wird er nach der Ehrung gegen 22.45 Uhr im Foyer zugeben. Da hat er sich gerade mit Siegerlächeln und seiner Freundin ablichten lassen. Eilig drückt er ihr noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er erklärt, dass es ihn richtig freue und dass er merke, dass man „eine große Tat“ vollbracht haben muss, wenn man Dürkheims Sportler des Jahres wird. Vieles drehe sich im Hockey in seinem Leben und es gehe auch in Zukunft darum, eine gute Mischung zwischen Sport und Schule zu finden. Auf die Frage, bei wem er sich bedanken müsse für seine Entwicklung, fällt ihm sofort nur ein Name ein. „Heiner Dopp. Er hat mich so weit gebracht“, sagt der 18-jährige Kallstadter, dem einige zutrauen, dass er in die Fußstapfen von Olympioniken aus der hiesigen Hockeyschmiede treten kann. Das sahen wohl auch die Leser der RHEINPFALZ so, die ihm mit ihrem Votum einen 100-Punkte-Vorsprung bescherten, den er im ausgeglicheneren Juryentscheid gegenüber Fußballer Georg Ester (21), der als Oberliga-Stürmer inzwischen für TuS Mechtersheim die Stiefel schnürt, hielt. Trostpreis für den Dürkheimer: Bei der Tombola gewinnt er später zum Scheck der Stadt und der RHEINPFALZ-Magnum einen Golf-Schnupperkurs. Für den Fall, dass es beim Fußball mit dem Einlochen nicht mehr so richtig hinhaut. Für den ebenfalls 21-jährige Christopher Murr, der als Karateka immerhin eine WM-Silbermedaille vorzuweisen hatte, bleibt nur Rang 3. Beide Unterlegene spenden Pfaff fairen Applaus – und auch für Murr gibt’s ein Trostpflästerchen: Jurymitglied Peter Spengler verrät, dass er bei ihrem Votum obenauf war. „Obenauf“ sind die Mannschaftssieger. Nicht nur hoch zu Ross beim Voltigieren auf ihrem Wallach „Pik Einstein“. „Wir freuen uns irrsinnig“, sagt Nathalie Vogt (15) stellvertretend fürs Team. „Wir sind ein bunt gemischter Haufen von Mädels zwischen 12 und 17 Jahren und wir haben zusammen noch viel vor“, verraten die Siegerinnen, bevor es um Mitternacht zurück in den Schwarzwald geht. Just für dieses Wochenende hatten sie nichtsahnend ein Trainingslager gebucht. Gestern morgen um acht stand schon wieder Training auf dem Programm. Gereifter, aber nicht weniger erfolgreich in Sachen Sport, kamen die Tennisdamen 50 auf Rang 2, ausnahmsweise auf Platz 3 landen die A-Jugend-Hockeyer. Den größten „Schreck“ des Abends erlebt wohl Jasmin Maaß. „Das hätte ich nie erwartet“, staunt die 15-Jährige, die auch eine Stunde nach ihrer Ehrung noch einigermaßen fassungslos neben ihrem Vater am Tisch saß. Mit dem Titel „Talent des Jahres“ ist ein Scheck über 300 Euro verbunden, mit denen die RHEINPFALZ ihren Sonderpreis dotiert und den Bezirksverlagsleiter Peter Bouché samt gerahmter Urkunde überreicht. Was sie mit dem Geld anfängt? „Sparen“, so die prompte Antwort. Am ehesten zu Dank verpflichtet sei sie ihrem Trainer Michael Burkhardt, sagt Jasmin, die sich weiter dem Fechtsport verschreiben will. Die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft ist wieder das größte Ziel der jungen Florett- und Degenkämpferin. Der 14-jährige Basketballer Steven Hartinger und der 15-jährige Hockeytorwart Alexander Riedle tragen den gemeinsamen zweiten Rang wie Sportsmänner: Die Jury-Entscheidung für Jasmin war einstimmig gefallen.

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