Kreis Bad Duerkheim Pensionär mit Halbtagsjob

Wenn es nach Helmut Rentz geht, dann macht er die 40 voll. Sollte es am 25. Mai mit der Wiederwahl klappen, soll die dann achte Amtszeit aber auch die letzte werden. Für die kommenden fünf Jahre hat Rentz aber noch einiges vor. Im Wahlkampf will er mit seiner Erfahrung punkten.

„Ich habe einen Halbtagsjob daraus gemacht“, gibt Helmut Rentz offen zu. Der Verwaltungsdirektor hat nach seiner Pensionierung seine ganze Kraft auf Ellerstadt verlagert und ist fast immer im Bürgerhaus anzutreffen. Wenn er mal nicht für Ellerstadt im Einsatz ist, bleiben diverse andere Aufgaben: Auf Verbandsgemeindeebene ist er Erster Beigeordneter. Zeit für Freizeit bleibt da nicht viel. „Ich mache mehr, als notwendig ist“, gibt er zu. Sonntagsmorgens Briefe ins Diktiergerät sprechen, ist so ein Beispiel. Die könnte er eigentlich von der Verwaltung schreiben lassen. Aber der pensionierte Verwaltungsdirektor macht es doch lieber selbst. Dann hat er auch alle Formulierungen in seiner Hand. Als Rentz in den 70er-Jahren Bürgermeister wurde, war die Arbeit noch ganz anders. „Meine Vorgänger, die vielleicht zehn, 15 Jahre vor mir waren, hatten noch nicht mal ein Telefon“, sagt Rentz. Das Telefon fehlte in den 70er-Jahren natürlich nicht mehr, war aber damals noch alleiniges Arbeitsgerät. Heute konkurrieren Fax und Mail um Rentz’ Aufmerksamkeit. Am liebsten telefoniert er jedoch weiterhin. Das geht schneller und vermeidet Missverständnisse. Nicht nur technisch, auch optisch sei das Ellerstadt der 70er-Jahre kaum mit dem heutigen Ort vergleichbar. „Die Leute haben heute mehr Geld als vor 35 Jahren“, so Rentz. Das sehe man auch im Stadtbild. Größere Verwerfungen habe er in den vergangenen Jahren nicht gehabt, nur „Geplänkel“, so Rentz. Die schlimmste Debatte sei die um wiederkehrende Beiträge Anfang der 90er-Jahre gewesen. Den Leuten klar zu machen, dass sie für etwas zahlen sollen, „was man nicht sieht“, war nicht einfach. Aber sonst komme er gut klar mit den Ellerstadtern und dem Rat. Mit dem Vertrauen auf die Erfahrung zieht Rentz in den Wahlkampf. So will er die Wähler ein weiteres und letztes Mal von sich überzeugen. Und dass es klappt, davon ist er überzeugt: „Sonst würde ich nicht antreten.“ Besonders wichtig ist Rentz, dass Ellerstadt im Falle einer Fusion der Verbandsgemeinden Wachenheim und Deidesheim keine finanzielle Verluste erleidet. Bei der Verbesserung der DSL-Versorgung will er tätig werden. Gerade Gewerbetreibende klagten über eine langsame Verbindung. Für die Jugend soll eine Skaterbahn gebaut werden, momentan wird geprüft, ob der Platz neben der Schule geeignet ist. Helmut Rentz’ Zwischenfazit über sein Ehrenamt: „Es macht noch Spaß.“ (jpl)

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