Kreis Bad Duerkheim Ortsbeirat für Kompromiss
In Seebach soll in der Hammelstalstraße und im überwiegenden Teil der Seebacher Straße weiterhin 50 Kilometer pro Stunde erlaubt sein, so das einhellige Votum der Mitglieder des Ortsbeirats in einer Sitzung am Mittwoch. In der Karl-Räder-Allee und im Holzweg soll die Geschwindigkeit auf Tempo 30 reduziert werden. Diese Regelungen sollen vorläufig auf ein Jahr begrenzt sein. Außerdem soll die Stadtverwaltung dem Ortsbeirat ein Konzept für den Parkraum vorlegen.
Vor dieser Entscheidung der Mitglieder des Ortsbeirats hatten die Umfrage-Initiatoren Peter Brodhag und Jara Britzius sowie die Bürgerinitiative „Lebenswerte Straßen Seebach“ ihre unterschiedlichen Standpunkte und Forderungen vorgestellt. Britzius berichtete, dass sich an der Umfrage der Initiative etwa 700 Seebacher beteiligt hätten, von denen hätten sich lediglich 168 für Tempo 30 auf den Hauptverkehrsachsen im Ortsteil ausgesprochen. „Das ist ein klares Bürgervotum“, so Brodhag. Viele der Teilnehmer der Umfrage möchten andere Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im Verkehr, wie Fußgängerüberwege und Geschwindigkeitskontrollen. Tempo 30 bringe keinerlei Vorteile und die Emissionen würden zunehmen, betonten Britzius und Brodhag. Anders sehen dies Julia Knipser und Laura Sievers, Sprecherinnen der Initiative „Lebenswerte Straßen“. Durch die Reduzierung der Geschwindigkeit würden Lärm und Emissionen verringert, die Sicherheit erhöht und der Verkehrsfluss verbessert, so ihre Argumente. „Die Bürger in Seebach sind unzufrieden mit der Verkehrssituation“, sagte Knipser. „Wir fänden es sehr schade, wenn Seebach so etwas Fortschrittliches nicht mitmachen würde“, plädierte Knipser für Tempo 30. Einig waren sich die Vertreter der Bürgerinitiativen, dass die Parksituation im Ortsteil nicht gut ist. Brodhag/Britzius forderten, dass das versetzte Parken im unteren Bereich der Seebacher Straße abgeschafft wird, denn dadurch werde der Verkehrsfluss beeinträchtigt. „Selbst Radfahrer wollen das nicht, weil sie Zickzack fahren müssen“, so Britzius. Beide Initiativen hätten gute Argumente vorgetragen, lobte Ortsvorsteher Günter Eymael (FDP). „In der Politik muss man in der Lage sein, Kompromisse einzugehen“, weiß der ehemalige Staatssekretär. Wie ein Kompromiss bei der Geschwindigkeitsdiskussion in Seebach aussehen könnte, zeigten Eymael und der stellvertretende Ortsvorsteher Karl-Heinz Matthäus (CDU) auf. Niemand habe wohl etwas dagegen, wenn in der Karl-Räder-Allee und im Holzweg die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer reduziert wird, so Eymael. In der Seebacher Straße sei eine Geschwindigkeitsreduzierung an problematischen Stellen ausreichend, so Matthäus. Alle Mitglieder des Ortsbeirats sprachen sich für diesen Kompromiss aus. Die Bürgerinitiative „Lebenswerte Straßen“ müsse einsehen, dass eine große Zahl von Bürgern ihre Forderung nicht teile, sagte Karsten Fehling (SPD). „Tempo 30 in der Fläche halte ich nicht für in Ordnung, der Verkehr muss fließen“, so Ralf Lang (SPD). Dem stimmten Petra Zaczkiewicz und Heinrich Schreiner (beide CDU) zu.