Weidenthal Knutfest: 1500 bis 2000 Besucher erwartet

 Sofia Bauscher aus Neustadt beim Weihnachtsbaum-Weitwurf vor drei Jahren.
Sofia Bauscher aus Neustadt beim Weihnachtsbaum-Weitwurf vor drei Jahren.

Nach zweijähriger Zwangspause fliegen am Sonntag in Weidenthal wieder die Weihnachtsbäume. Beim Veranstalter, dem FC Wacker, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Knutfeste gibt es in Deutschland mittlerweile vielerorts. Das Weidenthaler ist jedoch ein besonderes: Es ist „das Original“, wie der Veranstalter, der FC Wacker, betont. Seit 2003 richtet der Weidenthaler Fußballclub das Fest nach schwedischem Vorbild aus. Vier Jahre später wurde, inspiriert vom Weihnachtsbaumwerfen des schwedischen Einrichtungshauses Ikea, zum ersten Mal eine „Weltmeisterschaft“ in dieser „Sportart“ veranstaltet. Längst ist das Fest Kult geworden, jährlich pilgern rund 1500 bis 2000 Knutfest-Fans nach Weidenthal. Teilweise auch aus dem Ausland. Auch das Interesse der Medien ist jedes Mal groß, 2019 waren beispielsweise acht Kamerateams vor Ort, darunter auch ausländische. Vor drei Jahren, bei der letzten Veranstaltung vor der Pandemie, war die Weltmeisterschaft sogar den ARD-Tagesthemen mit Ingo Zamperoni einen Bericht wert.

Für den Verein bedeutet das natürlich auch eine Menge Arbeit. Seit Mittwochabend sind 30 bis 40 Mitglieder damit beschäftigt, das Festgelände vorzubereiten. Essens- und Getränkestände müssen aufgebaut und die Vereinshalle mit Biertischgarnituren ausgestattet werden. „Wir freuen uns alle, dass wir das Vereinsleben wieder so, wie wir es kennen, organisieren können“, sagt Silke Blum, Pressesprecherin des FC Wacker.

Weitwurf, Hochwurf, Schleuderwurf

Das Besondere beim Weidenthaler „Original“ ist die „Weltmeisterschaft“ im Weihnachtsbaumwerfen-Dreikampf. Es gibt Weitwurf, Hochwurf und Schleuderwurf. Dafür werden keineswegs die ausgedienten Weihnachtsbäume benutzt, die die Besucher mit zum Fest bringen können. Diese werden verbrannt. Wer einen mitbringt, kriegt einen Glühwein „fer umme“. Für den Wettkampf werden Tannen verwendet, die möglichst gleich groß (etwa 1,50 Meter) und außerdem frisch geschlagen sind. „Da brauchen wir insgesamt aber nur sechs bis sieben Bäume“, erklärt Blum.

Die Distanzen, die die Teilnehmer in den drei Disziplinen werfen, werden zusammengezählt. Der aktuelle Weltrekord der Männer liegt bei 25,01 Meter, aufgestellt hat ihn 2016 Frank Schwender aus Frankeneck. Schwender wird auch dieses Mal wieder antreten. Der FC Wacker erwartet einen „spannenden Zweikampf“ mit dem Weidenthaler Christopher Milloth, der auch Zweiter Vorsitzender des FC Wacker ist.

Bei den Frauen ist Margret Klein-Raber aus Siersburg die Favoritin. Für Klein-Raber ist das Weihnachtsbaumwerfen kein großes Ding, sie ist Diskus- und Hammerwerferin. In Weidenthal war die Saarländerin 2019 erstmals am Start und stellte gleich drei Einzelweltrekorde auf. Insgesamt kam sie auf 20,20 Meter. Zuletzt siegte sie im Juli 2022 bei den Senioren-Weltmeisterschaften der Leichtathleten in Finnland in ihrer Altersklasse (W55) im Gewichtswerfen.

Beim Knutfest steht indes der Spaß im Vordergrund. Zum Rahmenprogramm gehört die Guggemusik der „Weihermer Schneckenschleimer“.

Info

Los geht es am Sonntag, 8. Januar, um 13 Uhr auf dem Sportgelände des Vereins im Langental.

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