Gerolsheim Interview: Simone Ulrich zum Start der Initiative „Gerolsheim bewegt sich“

Simone Ulrich vertraut darauf, dass die Gerolsheimer sich für ihr Dorf engagieren.
Simone Ulrich vertraut darauf, dass die Gerolsheimer sich für ihr Dorf engagieren.

Am Freitagabend hat sich im Gerolsheimer Dorfgemeinschaftshaus erstmals eine Gruppe von Menschen getroffen, die ihren Wohnort für sich und auswärtige Besucher attraktiver machen möchte. „Gerolsheim bewegt sich“ heißt die Initiative von Simone Ulrich (41), die wir zum Ergebnis des ersten Treffens befragt haben.

Und, Frau Ulrich, bewegt sich jetzt etwas in Gerolsheim?
Ja, da bin ich sicher. Ich bin überrascht, dass rund 30 Leute unterschiedlichen Alters gekommen sind und wie interessiert, offen, motiviert und positiv sie sich über die Idee ausgetauscht haben. Klar, einige haben sich erinnert, dass es schon einmal Versuche gab, die Dorfgemeinschaft zu beleben. Aber ich finde, genau jetzt – auch wegen Corona – ist die Zeit, das noch einmal langfristig zu wagen und Engagement auf viel mehr Schultern zu verteilen als bisher. Ich betone, dass das keine Konkurrenz zu den bestehenden Vereinen und Institutionen sein soll, die ganz Tolles leisten. Ganz im Gegenteil. Ihnen gehen zunehmend die Helfer aus. Wir möchten die vorhandenen Initiativen, zum Beispiel Feste, personell stärken. Wir möchten, dass ein Ruck durch die Bürgerschaft geht, dass in Gerolsheim Dinge geschaffen werden, die uns von anderen Dörfern unterscheiden. Sodass auch Auswärtige mal sagen: Wir fahren nach Gerolsheim und gucken uns dies oder jenes an. So ähnlich wie das Ostereierschießen unseres Schützenvereins, da kommen ja ganz viele Besucher.

Was konkret schwebt Ihnen denn vor? Wo und wie könnten sich die Gerolsheimer für das soziale und kulturelle Miteinander einsetzen?
Das kann ganz viel sein. Baumpatenschaften oder das Gestalten von Verkehrsinseln wären zum Beispiel ein schneller und leichter Anfang. Ganz oben auf der Agenda steht, mehr Orte und Möglichkeiten der Begegnung zu schaffen. Ein Ehepaar mit Erfahrung in der Jugendarbeit hat angeboten, einen Treff für Elf- bis 17-Jährige mit aufzubauen. Aber es ist auch schon vor unserer Initiative etwas ins Rollen gekommen: Kürzlich wurde – nicht nur für Gerolsheimer – ein Hobbychor für junge Leute ab zwölf Jahren gegründet, und zwei Mädchen, die beim Kindergottesdienst und dem Krippenspiel aktiv waren, wollen einmal im Monat einen Spiel-, Tanz- und Bastelnachmittag für Fünf- bis Zehnjährige organisieren.

Wie geht es nach dem ersten Treffen nun weiter?
Aus der Gruppe, die sich am Freitag getroffen hat, wird sich ein Team formieren. Bis zur nächsten Sitzung des Sozialausschusses im November möchten wir kleinere Projekte nennen können, die sich relativ bald umsetzen lassen und die signalisieren: Da tut sich was im Dorf. Bürgermeister Erich Weyer steht übrigens voll und ganz hinter unserer Idee. Die nächste Zusammenkunft von „Gerolsheim bewegt sich“ wird am 4. Dezember, wahrscheinlich um 18 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus sein. Da können weitere Menschen hinzustoßen. Ganz wichtig ist uns, dass jeder jederzeit dazustoßen und mit Spaß und Freude mitmachen kann, ohne sich permanent verpflichtet zu fühlen. Es soll für den Einzelnen kein Termindruck entstehen, jeder soll sich mit seinen Stärken und Interessen einbringen können.

Noch Fragen?

Wer mehr über „Gerolsheim bewegt sich“ wissen beziehungsweise Vorschläge oder Angebote machen will, kann sich per E-Mail an Simone Ulrich wenden: simone@ulrich-gerolsheim.de. Die Initiative ist unter „Gerolsheim“ auch auf Facebook vertreten.
x