Deidesheim Gedenken an Opfer der NS-Zeit

Gedenkstein für die Opfer der Schoa auf dem jüdischen Friedhof in Deidesheim.
Gedenkstein für die Opfer der Schoa auf dem jüdischen Friedhof in Deidesheim.

Die Arbeitsgemeinschaft Jüdisches Leben hat am Mittwoch in einer kleinen Feier auf dem jüdischen Friedhof in Deidesheim der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Anlass war der Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. „Nicht nur Wachsamkeit ist gefordert, gefordert ist ebenso das aktive Eintreten für unsere Demokratie durch die jetzige und die uns folgenden Generationen“, sagte der Sprecher der AG Jüdisches Leben, Franz-Josef Ratter. Zusammen mit den Heimatfreunden Deidesheim hatte die AG zu der Veranstaltung eingeladen. Im Mittelpunkt standen die vier ehemaligen Bürger aus Deidesheim, die der Schoa zum Opfer fielen. Aber auch alle weiteren Opfergruppen neben den jüdischen Menschen wurden einbezogen. Diskriminierung, Erniedrigung, Deportation und schließlich Mord zeigten, dass Entwürdigung der Beginn einer Kette von Vorgängen sei, die nicht umkehrbar sei, so Ratter. Die Machtübernahme am 30. Januar vor 90 Jahren sei das beste Beispiel, wie Verharmlosung und Unterschätzung rechter Gruppierungen und Parteien zur faschistischen Diktatur erwachsen konnte.

Anschließend enthüllte Stadtbürgermeister Manfred Dörr eine Informationstafel vor dem jüdischen Friedhof, auf der die Geschichte des Friedhofs und der dort erstellten Kenotaphen beschrieben wird.

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