Freinsheim Forstverband Ganerben mit 16.000 Euro Defizit im Jahr 2021

Buchen sind die zweithäufigste Baumart in dem 2300 Hektar großen Ganerbenwald.
Buchen sind die zweithäufigste Baumart in dem 2300 Hektar großen Ganerbenwald.

Der Forstverband Ganerben erwartet in Produktion und Verkauf fürs kommende Jahr eine Steigerung gegenüber den Vorjahren. Das wurde in der Verbandsversammlung in der vergangenen Woche in Freinsheim mitgeteilt.

Zum Forstverband Ganerben gehören alle Gemeinden der VG Freinsheim (außer Erpolzheim), Bad Dürkheim mit dem stadteigenen Wald und die Leininger Schulwaldstiftung Grünstadt mit zusammen rund 2300 Hektar Waldbesitz. Die Situation am Holzmarkt sei 2021 für Ganerben kritisch gewesen, da aufgrund des Überangebots an Fichtenholz, das durch Borkenkäfer geschädigt war, der Absatz von Kiefernholz zusammengebrochen war. Kiefern sind die am häufigsten vorkommende Baumart im Ganerbenwald. Statt der geplanten 5000 Festmeter Kiefernholz wurden nur 1800 Festmeter geschlagen. Dass deshalb ein Defizit entstanden sei, sei nicht verwunderlich, sagte der Verbandsvorsitzende Dietmar Leist (Bobenheim am Berg).

Da das Holz nicht geschlagen wurde, stehe der Gegenwert des Defizits noch im Wald, merkte Edwin Schrank (Dackenheim) an. 2022 sehe das Ergebnis besser aus, zeigte sich Revierleiter Johannes Rottländer optimistisch .

Kleinere Waldbrände glimpflich verlaufen

Unerwartete Kosten hätten sich 2021 durch starke Erosionsschäden an Waldwegen ergeben, die auf den starken Regen im Frühsommer zurückzuführen seien, so Rottländer. Trotz erhöhter Niederschläge 2021 habe sich die Lage im Wald nicht entspannt, sagte Rottländer. Besonders betroffen von der Trockenheit seien Buchen, die zweithäufigste Baumart im Ganerbenwald, und auch Kiefern würden absterben.

Im laufenden Jahr seien von geplanten 11.000 Festmetern Holz bislang 5000 Festmeter eingeschlagen worden, berichtete der Revierleiter. Zwei kleinere Waldbrände seien glimpflich verlaufen. Zur Bekämpfung von Waldbränden seien an verschiedenen Stellen Wassercontainer aufgestellt worden. Anwohner an Forstwegen in Ortsrandlagen dürfen Totholz aufsammeln, sagte Rottländer.

Keine Prognosen fürs kommende Jahr

Zum ersten Mal keine Prognose abgeben, wie sich das nächste Jahr im Ganerbenwald entwickeln wird, mochte Forstamtsleiter Frank Stipp. Man merke die massive Störung der Lieferketten wegen der Sanktionen gegen Russland, den Fachkräftemangel, die hohen Schwankungen bei Energiepreisen.

Wie legt man den Preis für die 1200 Festmeter Brennholz aus dem Ganerbenwald in Zeiten „nicht realistischer Marktpreise“ fest? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Verbandsvertreter ausführlich. Man dürfe die immens gestiegenen Kosten für Brennholz nicht allein auf die Bürger abladen, betonte Leist. Die eigenen Bürger bei Brennholzpreisen besser zu stellen funktioniere nicht und als Waldbesitzer habe man Mehrkosten zu tragen, meinte Schrank. Die Ganerbenvertreter kamen überein, in der Preisgestaltung für Brennholz flexibel zu bleiben und sich an der Preisentwicklung für andere Brennstoffe, wie beispielsweise Holzpellets, zu orientieren. Für 1000 Festmeter Holz liegen für nächstes Jahr bereits Bestellungen vor, berichtete Rottländer.

x