Wachenheim Feuerwehr-Ehrenabend: Flut im Ahrtal allgegenwärtig

Die Geehrten, die am Donnerstag in die Stadthalle nach Wachenheim gekommen waren.
Die Geehrten, die am Donnerstag in die Stadthalle nach Wachenheim gekommen waren.

Beim Ehrenabend des Brand- und Katastrophenschutzes des Landkreises war die Flutkatastrophe im Ahrtal allgegenwärtig. Fand die Veranstaltung doch genau ein Jahr danach statt.

Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) zeichnete Feuerwehrleute aus sechs Verbandsgemeinden und dem verbandsfreien Haßloch für ihren langjährigen aktiven Dienst mit dem Goldenen Feuerwehrehrenzeichen aus. Diese Ehrung erhielten vier Feuerwehrleute für 45 Jahre und 19 für 35 Jahre im aktiven Dienst.

Die zahlreich anwesenden politischen Vertreter zeigten ihre Verbundenheit zum Brand- und Katastrophenschutz im Kreis, bestehend aus Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz, schickte Ihlenfeld voraus. Viele Menschen hätten in der Nacht vor einem Jahr ihr Leben verloren, auch Feuerwehrleute, die helfen wollten. Zu deren Gedenken erhoben sich alle von ihren Plätzen. Die Katastrophe habe verdeutlicht, dass Strukturen klar definiert sein müssten und das sei die Aufgabe der Landkreise und des Landes, so der Landrat.

Aufgaben sind vielfältiger geworden

Die Feuerwehren würden nicht mehr nur zu Brand-, sondern auch zu vielen anderen Katastrophenereignissen gerufen, die Aufgaben seien vielfältiger geworden. Man vertraue in Politik und Verwaltung auf das, was „sie als Fachleute“ in solchen Situationen empfehlen würden, es könne jedoch nicht sein, dass die Ehrenamtlichen am Ende als Hauptverantwortliche dastünden, betonte Ihlenfeld, Man sei dabei, die Aufgaben im Katastrophenfall neu zu ordnen.

Kreisbeigeordneter Sven Hoffmann (CDU) betonte, dass zur Einsatzfähigkeit ein gewisser Ausbildungsstand gehöre. Den zu halten, sei während der Pandemie nicht einfach gewesen. Dennoch absolvierten im vergangenen Jahr 171 Teilnehmer 124 Lehrgangstage, im laufenden Jahr habe es bereits 101 Lehrgangstage und 191 Teilnehmer gegeben.

Für den Katastrophenfall sind klare Strukturen notwendig

In Bezug auf die Technik sei man beim Brand- und Katastrophenschutz im Kreis „ganz gut unterwegs“, stellte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Sascha Schwenk fest. In Katastrophenfällen sei Einheitlichkeit notwendig. Das Land Rheinland-Pfalz tue sich schwer damit, das zu organisieren und strukturieren. Für ihn ist die Gesellschaft insgesamt egozentrischer geworden, daraus resultiere der Personalmangel bei den Hilfsorganisationen. Zu 2300 Einsätzen im Katastrophenschutz kam es 2021, fast doppelt so viele wie im Vorjahr, 2022 hoffe man wieder auf den Stand von 2020 zu kommen, so Schwenk. Für die rund 130.000 Kreisbewohner stehen 1360 Einsatzkräfte zur Verfügung.

Der „Jahrestag Ahr“ mache bewusst, vor welchen Herausforderungen man stehe, auch in Bezug auf den gegenseitigen Zusammenhalt, sagte Wachenheims Bürgermeister Torsten Bechtel (CDU).

Ehrungen

  • 45 Jahre: Norbert Bitz, Volker Trump (Feuerwehr Bobenheim/Weisenheim a. Berg); Michael Wohninsland (Dirmstein); Valentin Noll (Hettenleidelheim/Wattenheim).
  • 35 Jahre: Jürgen Oberholz, Thomas Rückerl, Stefan Wendel (Freinsheim); Michael Jacobi, Werner Krebs (Friedelsheim/Gönnheim); Michael Scharfenberger ( Wachenheim); Axel Hempel (Dackenheim); Stefan Guckes (Haßloch); Hans-Josef Hinkel, Michael Pirrung, Bernhard Siegel (Grünstadt); Axel Fuchs (Deidesheim); Andreas Kaiser (Esthal); Frank Flockerzi (Iggelbach); Markus Kern (Lambrecht), Frank Lawall (Bissersheim); Wolfram Bartz (Dirmstein); Manfred Ulrich (Hettenleidelheim-Wattenheim); Dieter Walburg (Tiefenthal)
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