Nachklapp Es weihnachtet sehr, trotz Corona – oder wegen

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Kerzen, Lichterketten, bunte Weihnachtsdekoration – es gibt sie, die kleine Freuden, denen Corona nichts anhaben kann. Im Gegenteil. Es scheint, als glänze und leuchte es in diesem Corona-Advent mehr denn je, nicht nur auf den Straßen und Plätzen, sondern auch in den Fenstern, Hauseingängen und Vorgärten. Jeder schmückt, was das Zeug hält. Psychologen wollen ja herausgefunden haben, dass Weihnachtsdekoration Menschen in ihre Kindheit zurückversetzen kann. Und dass Dekorieren glücklich macht.

Vielleicht ist das auch der Grund dafür, warum in diesem Jahr besonders früh mit dem weihnachtlichen Schmücken begonnen wurde. Wenn es schon keine Feste, keine gemeinsamen Essen, keine Kultur gibt, muss es wenigstens schön sein um uns herum. Also her mit den roten Kugeln und den Weihnachtssternen. Manches ist natürlich Geschmackssache. Die einen mögen Naturmaterialien und Kerzen, für die anderen muss es in allen Farben blinken.

Auch in Lambrecht sorgt Lichterglanz für Adventsstimmung, wie wir diese Woche berichtet haben. Zumindest am Geißbockbrunnen. In verschiedenen Straßen ist es dagegen „stockdunkel“, wie im Stadtrat bemängelt wurde. Wie bitte? Keine Kerze, keine Lichterkette? Aber nein, es geht hier keineswegs um Deko-Verweigerer. Sondern ganz einfach um die Umstellung auf LED-Lampen. Doch heute und an dieser Stelle reden wir über Lichterglanz. Nicht über banale Lampen.

Entweder zu klein oder zu groß

Und trotzdem müssen wir die weihnachtliche Stimmung gleich wieder etwas trüben. Denn auf eine liebgewordene Tradition im Advent müssen wir leider verzichten. Die Aktion „Weihnachtsbäume zum Selberschlagen“, die der Forstzweckverband seit vielen Jahren anbietet, findet nicht statt. Nein, mit Corona hat diese Absage mal ganz ausnahmsweise nichts zu tun. Wie schon im vergangenen Jahr sind die Bäumchen, die regelmäßig extra für diese Aktion gepflanzt werden, entweder zu klein, um schon als Weihnachtsbaum durchgehen zu können. Schuld daran ist die anhaltende Trockenheit, die den Bäumen schwer zu schaffen macht. Oder sie sind einfach schon so groß, dass sie nicht mehr in ein deutsches Durchschnitts-Wohnzimmer passen.

Das originelle Schild „Zu de Bääm“ wird also an der Aumühle nicht aufgestellt, das Holzfäller-Hemd können wir getrost im Schrank lassen, Axt und Säge bleiben im Keller. Wer eine Nordmanntanne oder eine Fichte fürs Fest will, muss eben ganz schnöde einen Baum kaufen. Aber was haben wir da kürzlich lesen müssen? Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger geht davon aus, dass die Christbaum-Preise in diesem Jahr steigen werden. Und zwar wegen ... Sie wissen schon. Ach ja.

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