Nils Erklärt Eine Larve als Baumeisterin
Die Neunjährige aus Freinsheim entdeckt, dass sich vorne am „Stöckchen“ ein kleiner Kopf und Beinchen bewegen.
Carla hat das geheimnisvolle Tier im klaren Bachwasser des Hammelstals gefunden. Also passt sie auf, dass es in ihrer Hand nass bleibt, solange sie das Wesen betrachtet. Es ist die Larve einer Köcherfliege. Sie atmet durch Kiemen und entwickelt sich im Wasser. Erst als erwachsene Köcherfliege wird das Tier an Land leben.
Wie macht die Larve das?
Es gibt von diesen Insekten viele Arten. Einige sind nur anderthalb Zentimeter groß, andere bis zu vier Zentimeter. Die Weibchen legen ihre Eier ins Wasser ab und daraus schlüpfen bald die Larven. Das besondere daran: Viele Arten von Köcherfliegenlarven bauen sich Wohnröhren. Man nennt diese Röhrchen „Köcher“.
Wie die Larve das macht? Mit einer Flüssigkeit aus ihren Kopfdrüsen verspinnt sie das Baumaterial. Dazu nutzt sie dünne Pflanzenstückchen, Sandkörner oder winzige Steinchen. Alles wird kunstvoll zusammengefügt.
Oft entstehen hübsche Muster
Sicher weißt du von den Raupen der Schmetterlinge, dass Larven tüchtig wachsen. Auch die Köcherfliegenlarve legt ordentlich zu. Die Wohnröhre muss also erweitert werden und so baut die Larve vorne an. Dabei entstehen oft hübsche Muster. Aber das ist den Erbauern nicht wichtig. Hauptsache, die Behausungen schützen sie!
Je nach Art gibt es viele Formen von Köchern. Manche sehen aus wie Mützen oder Klümpchen, andere haben Kanten oder zweigförmige Teilchen stehen in alle Richtungen ab. Es gibt sogar rundliche Köcher, die an Schneckenhäuschen erinnern. Die Köcherfliegenlarven sind tolle Baumeister. Carla hat „ihre“ Larve wieder ins Wasser gesetzt. Sie soll weiter wachsen, bis sie sich verpuppt und schließlich die fertige Köcherfliege schlüpft.