Grosskarlbach Ein Dorf erneuert sich: Aufruf zu mehr Bürgerhilfe

Die Gruppe heißt AG Dorfgemeinschaft und beschäftigt sich seit Oktober mit Ideen, wie das Miteinander der Großkarlbacher gestärkt werden könnte. Ein Treffpunkt im Grünen steht ganz oben auf der Wunschliste. Sich gegenseitig besser kennenzulernen und als Dorfgemeinschaft zusammenzuwachsen, das geht aber auch über die Mitwirkung an Festen und Aktionen im Ort. Allerdings fehlen in Großkarlbach wie wohl überall im Land oftmals die Helfer.
Ortsbürgermeister Paul Schläfer (FWG), Dorfmoderator Martin Tielmann vom Beratungszentrum Kobra und die AG-Mitglieder wollen deshalb einmal generell und trotzdem gezielt um ehrenamtliche Unterstützung bitten. Der Aufruf zum Aufbau einer „organisierten Bürgerhilfe“ erfolgt laut Tielmann über das Amtsblatt und den Einwurf in die Großkarlbacher Briefkästen.
Pool der Aktiven soll größer werden
„Bei der Dorfmoderation in Kleinkarlbach haben wir mit der Methode gute Erfahrungen gemacht“, berichtet der Kobra-Mitarbeiter. Bei Arbeitseinsätzen seien mehr als 20 Helfer aufgetaucht, und beim Projekt Mittagstisch übernähmen nun mehr als ein Dutzend Freiwillige Verantwortung. „Viele haben sich nach dem Aufruf gemeldet für konkrete Anlässe, die den Ort voranbringen“, so Tielmann, „und auch neue Leute.“ Oft seien es ja immer dieselben, die sich engagierten. Und dass die irgendwann die Lust verlieren, soll verhindert werden, indem der Pool an Aktiven vergrößert wird.
Bei der Postwurfsendung handelt es sich um einen kleinen Fragebogen, mit dem die Neigungen der Bürger abgeklopft werden. „Ich könnte mir vorstellen, folgende Aufgaben in Großkarlbach zu übernehmen ...“ Dann folgen diese Möglichkeiten zum Ankreuzen: Mitbetreuung des Bücherheisels, Unterstützung bei Festen und Veranstaltungen, Arbeitseinsätze wie Müllsammeln oder Baumpflanzungen, Pflege von öffentlichen Beeten, Mitwirkung bei der Kommunikationstafel am Bürgerhaus, Hilfe bei Ausflügen von Kindern und Jugendlichen sowie Einsatz als Schülerlotse zum Wohl der Großkarlbacher Grundschüler.
Auch Online-Teilnahme ist möglich
Wer den Bogen ausfüllt und bis zum 24. Juli in den Briefkasten der Dorfmühle wirft, soll relativ bald nach den Sommerferien eine Rückmeldung bekommen, sagt Tielmann, der den Abschluss der Dorfmoderation für September oder Oktober plant. Man kann auch online an der Befragung teilnehmen, denn auf dem Zettel und in der Amtsblattanzeige wird ein QR-Code abgedruckt, mit dem man zu einem Formular von docs.google.com gelangt und seine Kreuzchen mit dem Smartphone setzen kann. „Ihre personenbezogenen Daten werden von uns streng vertraulich behandelt und nach Projektabschluss gelöscht“, heißt es auf dem Fragebogen der Ortsgemeinde.
Serie
Großkarlbach setzt auf die Dorfmoderation. Am Beispiel dieser Ortsgemeinde zeigt die Serie „Ein Dorf erneuert sich“, wie so ein Weiterentwicklungsprozess funktioniert und welche Ergebnisse er bringen kann. Der jüngste Teil der Serie drehte sich um die Wünsche von Kindern und Jugendlichen.