Kreis Bad Duerkheim Bad Dürkheim: 200-Kilo-Fresko macht nervös

Endlich sicher: Das Fresko wird von eisernen Haken an der Wand gehalten. Es fehlt noch die Glasscheibe, die den Wandputz schütze
Endlich sicher: Das Fresko wird von eisernen Haken an der Wand gehalten. Es fehlt noch die Glasscheibe, die den Wandputz schützen soll.

Das Limburg-Fresko ist nach 40 Jahren in Speyer gestern wieder nach Bad Dürkheim zurückgekehrt. Das rund 1000 Jahre alte Wandputzfragment erhält einen prominenten Platz im alten Teil des Stadtmuseums, der gerade neu gestaltet wird. Vorher galt es, eine Frage zu klären: Passt es in den Aufzug?

Das Fresko kommt in Begleitung: Vier Männer einer Spezialfirma sind gekommen, um das 200 Kilo schwere Fresko sicher aus dem LKW heraus, rein ins Museum zu bekommen. Auf geraden Flächen hilft den Männern ein kleiner Wagen. Da ihr Ziel aber der erste Stock, das Limburg-Zimmer, ist, gilt ihre ganze Hoffnung dem Aufzug. Es folgt die praktische Anwendung der Frage: Passen 147 auf 160 Zentimeter in einen Personenaufzug? Derweil warten Museumsleiterin Britta Hallmann-Preuß und Kulturdezernentin Heidi Langensiepen (FDP). Sie sind froh, dass das Stück nun nach Bad Dürkheim zurückkommt. 1975 ist das Fragment auf der Limburg entdeckt worden. Danach war das Fresko in der Dauerausstellung des Historischen Museums in Speyer zu sehen, später war es im Depot gelagert. Zur Sonderschau der Salier sei es aber nochmals gezeigt worden, erinnert sich Hallmann-Preuß. Die Männer kämpfen derweil immer noch damit, das Fresko in den Aufzug zu bekommen. Einmal schwankt es gefährlich. Letztendlich werden sie es schaffen. Die neuerliche Herausforderung wartet aber im ersten Stock. Hier gilt es nun, das Fresko auf den passgenau angefertigten und stabilen Sockel zu hieven. „Ich bin etwas angespannt“, gibt Museumsleiterin Hallmann-Preuß zu. Das Limburg-Zimmer soll dem Fragment die perfekte Bühne bieten. Die Männer von der Spezialfirma, die Handwerker und Architekt Siegbert Huther machen nun dafür den ersten Schritt. Das Fresko lehnt an dem Sockel. Jeder hat einen Platz – zum Stemmen, zum Halten, zum Aufpassen. „Es gibt kein Zurück“, sagt einer. Soll heißen: Nachsetzen geht nicht. Das 200-Kilo-Stück muss in einem Rutsch an seinen Platz. In einer fließenden Bewegung gelingt es. „Millimeter-Arbeit“, kommentiert Huther, der nach eigenen Angaben kurz „Blut und Wasser geschwitzt“ hat. „Sieht super aus“, sagt Langensiepen. Im Frühjahr können sich Besucher das neue Fresko ansehen. Dann ist auch der alte Teil des Museums fertig und das gute Stück hinter einer schützenden Glasscheibe.

1000 Jahre alt: ein Männerkopf.
1000 Jahre alt: ein Männerkopf.
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