Kreis Bad Duerkheim Auf solider Basis

„Damit hatte ich gerechnet“, zeigte sich Herxheims Wahlsieger Ronald Becker von der Wählervereinigung Bohnenstiel völlig unbeeindruckt. Er sei Herxheimer, sei seit seiner Rückkehr ins Dorf nie untätig gewesen. Genau das habe er auch als Bürgermeister vor: Erst einmal einarbeiten und dann loslegen. Zuvor aber sollten ein paar Flaschen Sekt geköpft werden. „Gutes Gelingen“ wünschte ihm Gegenkandidat Thorsten Hauchwitz von der FDP: „Herxheim hat gewählt, und das nehme ich so hin“. Verglichen mit seinem ersten Anlauf zum Bürgermeisteramt habe er sein Ergebnis fast verdoppelt. 68 Prozent der Bobenheimer Wähler haben sich für den einzigen Kandidaten Dietmar Leist ausgesprochen. Mit der Zustimmung im Rücken, zeigt sich der CDU-Politiker und bisherige Bürgermeister mit dem Ergebnis zufrieden, damit könne er die nächsten fünf Jahre weiterarbeiten. Verblüfft habe ihn, dass es fast bis zur letzten Stunde im Wahlkampf zum Thema Dorfgemeinschaftshaus scharf zur Sache gegangen sei. Noch bis Freitag waren die Kosten des Dachausbaus Flugblattthema im Dorf gewesen. Künftig werde man sich ohnehin vor allem auf die kleineren Projekte konzentrieren, die weniger Geld kosten. Für Ortsbürgermeister Edwin Schrank ist es Bestätigung und gelungener Einstieg ins Silberjubiläum an der Ortsspitze Dackenheims. Fast 80 Prozent haben den 65-jährigen FDP-Mann, der als einziger kandidiert hatte, wiedergewählt. Schrank, auch über die Region hinaus unter anderem als Weinbaupräsident bekannt, ist nun froh, mit viel Rückendeckung und einem „guten Vertauensbeweis, um angefangene Projekte, wie etwa den Platz an der katholischen Kirche“ zu vollenden. Nicht ganz zufrieden zeigte sich gestern mit knapp 70 Prozent Erpolzheims Bürgermeister und einziger Bewerber Alexander Bergner (FWG). Bei seiner letzten Wahl hatte er noch 84 Prozent der Erpolzheimer hinter sich. „Aber es ist noch genug Rückhalt“, so Bergner gestern Abend. Die Auflösung der Koalition mit der SPD in der jüngsten Legislaturperiode habe wohl auch ein paar Stimmen gekostet, mutmaßt der 62-Jährige, der nun seine dritte Amtszeit antritt. Thomas Jaworek heißt der neue Ortschef von Kallstadt. Der 45-jährige CDU-Mann, der das Erbe des langjährigen Bürgermeisters Günter Person (FWG) antritt, vereinte gut 70 Prozent der Stimmen hinter sich und sieht das als solide Basis für eine „fraktionsübergreifende Zusammenarbeit“: „Das ist ein eindeutiger Auftrag der Wähler“, sagte Jaworek. Der einzige Aspirant auf das Bürgermeisteramt sammelte bereits als Beigeordneter Erfahrungen in der Kommunalpolitik. Der einzige Bürgermeisterkandidat in Friedelsheim, Peter Fleischer (FWG), erfuhr mit 680 Ja- und 135 Neinstimmen (83,4 Prozent) breite Zustimmung bei der Wahl. „Das ist ein guter Start, und ich empfinde das als Bestätigung meines bisherigen Wirkens und meiner Aussagen im Wahlkampf. Mein persönliches Limit lag bei 70 Prozent Zustimmung, alles darunter hätte mich enttäuscht“, sagte Fleischer. In Ellerstadt steht Amtsinhaber Helmut Rentz (SPD) vor seiner sechsten Amtsperiode, 759 Ellerstadter stimmten für ihn, 635 für seinen Herausforderer Michael Kraft (FWG). „Das Ergebnis ist die Bestätigung meiner Arbeit über all die Jahre, sagte der neue/alte Bürgermeister. „Ich hätte mich zwar über einen Sieg gefreut“, gestand Michael Kraft: „Aber ich habe den Wahlausgang zugunsten von Rentz schon so erwartet.“ Die 45 Prozent Stimmenanteil „aus dem Stand heraus“ empfand der FWG-Kandidat gestern Abend als „Achtungserfolg“ und war deshalb auch nicht unzufrieden. Zumindest sei er bis jetzt der „beste Herausforderer“ von Rentz gewesen, so Kraft. Lutz Müller machte keinen Hehl daraus, dass er enttäuscht war vom knappen Ergebnis. So werfe er alle Hoffnungen in das zweite Ziel der BfW: Die absolute Mehrheit der CDU durch eine diskussionsfreudige Mischung im Rat zu ersetzen (die Auszählung hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht begonnen). Weit abgeschlagen wurde Silvia Schmitz-Görtler (Grüne). Für sie „kein Weltuntergang, sondern eine bereichernde Erfahrung“, sagte sie. Nur wer wage, ist sie überzeugt, könne überhaupt gewinnen. (ktx/dag/mkö)

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