Kreis Bad Duerkheim Abschied von der „zweiten Heimat“

Walter Wolf (links) mit Bürgermeister Glogger.
Walter Wolf (links) mit Bürgermeister Glogger.

Walter Wolf, Reinhard Stölzel und Kurt Freund haben über Jahrzehnte die Kommunalpolitik in der Kurstadt geprägt. Dafür erhielten sie eine ganz besondere Auszeichnung – die Stadtsilhouette.

Alle drei CDU-Politiker gehören dem neuen Stadtrat nicht mehr an. Eine neue Erfahrung, schließlich haben sie zusammengerechnet fast genau 100 Jahre in dem Gremium verbracht und die Stadtpolitik geprägt. „Walter Wolf war 25 Jahre lang das Gesicht Ungsteins“, würdigte Bürgermeister Christoph Glogger (SPD) den langjährigen Ortsvorsteher, der wie Stölzel und Freund bereits Träger der Stadtehrenplakette in Gold ist. 25 Jahre gehörte Wolf dem Dürkheimer Stadtrat an, seit 1984 war er im Ungsteiner Ortsbeirat. Er sei das „Gedächtnis des Stadtrats“ gewesen, so Glogger, der auch darin erinnerte, dass Wolf den Deutschen Bauerntag nach Bad Dürkheim geholt hat. Wolf sagte in Richtung des neuen Stadtrats, dass Debatten zu einen lebendigen Demokratie dazu gehörten, es aber am Ende gelte, für die Stadt zusammenzustehen. Den langjährigen CDU-Fraktionschef Reinhard Stölzel lobte Glogger als „strategischen Kopf und politisches Phänomen, dem die Stadt viel zu verdanken“ habe. Stölzel habe es zu Oppositionszeiten vermocht, die Verwaltung mit einem einzigen Fax in Aufruhr zu versetzen, erzählte Glogger eine Anekdote. Stölzel gehörte seit 1979 ununterbrochen dem Stadtrat an. „Als ich vorhin in den Ratssaal gekommen bin, tat es schon ein bisschen weh“, sagte der 71-Jährige. Das Rathaus sei zu so etwas wie seiner zweiten Heimat geworden. Als er damals im Rechnungsprüfungsausschuss angefangen habe, sei der Kreideverbrauch in der Valentin-Ostertag-Schule nachgerechnet worden. „Heute bauen wir eine Therme“, sagte Stölzel nicht ohne Stolz. Als „einen Mann vom alten Schlag mit klarer Überzeugung, festen Werten und natürlicher Autorität“ stellte Glogger Kurt Freund heraus. Der 69-jährige Winzer gehörte fast 35 Jahre dem Stadtrat an und habe in dieser Zeit oft zwischen Stadtpolitik und dem Weinbau vermittelt. Freund sagte, er habe persönlich viel dazu gelernt und bedankte sich bei seiner Frau. Seinen Nachfolgern legte er ans Herz: „Macht weiter für Dürkheim, Dürkheim hat es verdient.“

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