Nachklapp Ab aufs Rad

Bei den Radwegen gibt es schon Verbesserungen, aber es ist auch noch viel zu tun.
Bei den Radwegen gibt es schon Verbesserungen, aber es ist auch noch viel zu tun.

Es ist schon eine Weile her, aber es gab tatsächlich eine Zeit, in der das Fahrrad in Deutschland das wichtigste Individualverkehrsmittel war. Ein Fahrrad war erschwinglich und in vielen Fällen die einfachste Art und Weise, um zur Arbeit zu kommen. Bekanntermaßen ist es dann zuerst vom Moped und schließlich vom Auto verdrängt worden.

Seit einigen Jahren jedoch nimmt die Anzahl der Fahrräder wieder kontinuierlich zu. Im vergangenen Jahr gab es statistischen Erhebungen zufolge in Deutschland 81 Millionen Räder, vor zehn Jahren waren es nur etwa 70 Millionen. Und die Nachfrage ist noch immer riesig.

Seit dieser Woche heißt es im Kreis Bad Dürkheim nun wieder „Radeln fürs Klima“. Der Kreis macht bei der Werbekampagne des Netzwerks Klima-Bündnis inzwischen zum vierten Mal mit, im vergangenen Jahr gab es immerhin 2168 Teilnehmer. Es geht darum, die Bürger vom Umstieg aufs Rad zu überzeugen – dem Klima und ihrer Gesundheit zuliebe. Ob nun der Anblick eines radelnden Landrats oder Bürgermeisters tatsächlich einen entscheidenden Einfluss auf die Attraktivität des Fahrrads hat, ist nicht bewiesen.

Tatsache aber ist: Die Aktion passt in die Zeit. Die Menschen steigen aus den unterschiedlichsten Motiven aufs Rad. Den einen ist schlicht der Sprit zu teuer geworden, die anderen finden es schick, sich top-gestylt mit dem neuesten Gravelbike sehen zu lassen. Wieder andere freuen sich, mit einem E-Bike nun auch ohne fette Muskelpakete einen Berg hinaufzukommen.

Welche Motive auch immer dahinterstehen: Die Rückkehr des Fahrrads als Massen-Fortbewegungsmittel ist mit Blick auf den Klimawandel eine wichtige Sache. Freilich ist dafür auch eine andere Infrastruktur notwendig. In dem Bereich tut sich ja auch schon einiges, sowohl auf lokaler Ebene als auch Landes- oder Bundesebene. Doch das Feld, das da zu bestellen ist, ist groß. Wenn, wie im ländlichen Bereich, häufig größere Distanzen zu überwinden sind, dann müssen gut ausgebaute und gut ausgeschilderte Radwege her, um den Umstieg aufs Rad zu erleichtern. Die meisten Radwege in der Region sind mit Blick auf Freizeitfahrer und Touristen ausgewiesen. Für die stehen der Spaß und die sportliche Betätigung im Mittelpunkt des Interesses. Zeit spielt keine Rolle. Pendler, die mit dem Rad unterwegs sind, brauchen jedoch schnellere Verbindungen.

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