Donnersbergkreis Zur Sache 2: Werner, Cullmann und die Frage, wer wann was wusste

„Da wird ein böses Spiel gemacht“, reagierte der frühere Landrat Winfried Werner gegenüber der RHEINPFALZ aufgebracht auf die Frage, ob er, wie in Guths Bürgerbrief und schon in der Stellungnahme der CDU „Mittelfristig wären beide Standorte gefährdet“ (Ausgabe vom 11. Mai) angedeutet, schon seit Jahren über eine geplante Verlagerung der Inneren informiert gewesen sei.

Er habe von einer geplanten Schließung der Inneren in Rockenhausen und ihrer Verlagerung nach Kirchheimbolanden nichts gewusst, so Werner. „Die Nachricht hat mich überrascht.“ Es sei immer nur um die Integration der bekannten zehn internistischen Betten in Kirchheimbolanden gegangen und die Tatsache, dass dort internistische Unterstützung notwendig sei: „Das war die Diskussion“. Dafür habe er sich auch eingesetzt, und das sei in die Krankenhausplanung eingeflossen. Diskutiert worden sei etwa, ob es diese Betten „on top“ gebe oder ob sie von Rockenhausen abgezogen würden. „Wenn diese internistischen Fachkräfte in Kibo angesiedelt worden wären, wäre das Thema erledigt gewesen“, meint der frühere Landrat, der aber auch darauf verweist, keine Unterlagen und Niederschriften mehr zu besitzen und auf sein Gedächtnis angewiesen zu sein. Von der zuständigen Abteilungsleiterin im Gesundheitsministerium liege ihm inzwischen auch ein Vermerk vor, dass mit ihm im Ministerium nicht gesprochen worden sei über den Plan einer Verlagerung der Inneren nach Kirchheimbolanden. Michael Cullmann (SPD), Mitglied des Krankenhaus-Aufsichtsrates und VG-Chef in Rockenhausen, bestätigt gegenüber der RHEINPFALZ, dass es im November 2017 bei Landrat Guth das von ihm erwähnte Gespräch gegeben habe mit den drei Donnersberger Aufsichtsratsmitgliedern über Probleme und Entwicklungen beim Klinikum, darin sei aber nicht konkret über eine Verlegung der Inneren gesprochen worden. Er habe, wie mehrfach berichtet, erst am 1. März davon erfahren. Der Sachverhalt einer eventuellen Verlagerung der Inneren sei in den vier Jahren, die er dem Aufsichtsrat angehöre, dort nie Thema gewesen. Bei der Konzeption des Medizinischen Versorgungszentrums in Rockenhausen sei noch von einer Kombination mit der Inneren in Rockenhausen gesprochen worden. Bei den Rechenschaftsberichten des Klinikums im Kreistag seien diese Überlegungen nie angeklungen, auch nicht bei den jüngsten Betriebsversammlungen in den Krankenhäusern. „Mir geht es darum: Was passiert mit dem ländlichen Raum?“ Ärzte vor Ort teilten ihm in Stellungnahmen „unisono“ ihre Sorgen mit, dass die medizinische Versorgung sich verschlechtere und die Entwicklung „gefährlich“ sei. Es sei legitim, über Möglichkeiten nachzudenken, wie man das verhindern könne, verteidigte Cullmann die Resolution im VG-Rat.

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