Donnersbergkreis Wieder Hoffnung für Thielwoog-Gelände

Ein plätschernder Leiselsbach, viel Grün, Bänke zum Erholen: So könnte einmal das derzeit brachliegende Gelände aussehen, auf de
Ein plätschernder Leiselsbach, viel Grün, Bänke zum Erholen: So könnte einmal das derzeit brachliegende Gelände aussehen, auf dem sich das Thielwoog-Bad befand.

Hoffnung nach dem Ärger: Für die naturnahe Umgestaltung des Geländes, auf dem sich einmal das Thielwoog-Bad befand, ist eine Förderung möglich. Diese Rückmeldung hat die Stadt bei einem Gespräch im Mainzer Umweltministerium erhalten. Allerdings bleiben auch noch Fragen offen.

Ein plätschernder Leiselsbach, viel Grün, Bänke zum Erholen, aber auch Raum für Kinder, um sich am Wasser zu vergnügen: So sieht eine Planung für das Thielwoog-Gelände aus. Das Projekt sollte über die Aktion „Blau plus“ gefördert werden. Zuvor war über die Gestaltung des Geländes schon viel diskutiert worden. Vor allen Dingen über das Starterprojekt mit einem Mehrgenerationenplatz mit verschiedenen Spiel- und auch Sportgeräten. Das war 2017 vom Tisch, als von Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller die Idee einer naturnahen Gestaltung ins Spiel gebracht wurde. Doch die Hoffnung auf eine finanzielle Unterstützung aus der Aktion „Blau Plus“ bekam einen Dämpfer, als die Stadt von Seiten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Kaiserslautern eine E-Mail erhalten hat, dass man dieses Projekt als nicht förderfähig erachtet (wir berichteten am 11. Januar). Zwei Varianten Doch damit wollte sich Klaus Hartmüller nicht so einfach abfinden. Er schickte ein Schreiben an das Ministerium – und bekam schließlich, wie auch VG-Bürgermeister Axel Haas, eine Einladung nach Mainz, wie Hartmüller in einer Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Stadtentwicklung mitteilte. Die gute Nachricht: „Eine Förderung ist grundsätzlich möglich“, so Hartmüller. Denkbar seien zwei Varianten. Die große sehe eine Überplanung des kompletten Gewässers von der Judental-Quelle bis zum Thielwoog vor. Das bedeute einen Rückbau der Quellfassungen und Verrohrungen und gegebenenfalls die Gestaltung eines natürlichen Gewässers mit vernässten Wiesenbereichen und Quellen. Hier sei von Seiten des Ministeriums eine Förderung von 90 Prozent in Aussicht gestellt worden. Denkbar sei auch eine Splittung in zwei Abschnitte. Denn: „Das Problem ist, dass wir zwischendrin nicht Grundstückseigentümer sind“, so der Stadtbürgermeister. Mit der Eigentümerin habe man bereits Gespräche geführt. „Sie wäre von einer Freilegung des Gewässers nicht begeistert, es gibt Interesse, die Wiese landwirtschaftlich zu nutzen“, sagte Hartmüller. Historische Leitungen Hinzu komme, dass historische Quellfassungen zum Teil noch aus der Barockzeit beziehungsweise aus der Zeit des Landschaftsgartens sind und in den Schlossgarten führen. In der Barockzeit wurde das Wasser aus dem Judental für die Wasserspiele im Schlossgarten verwendet und mittels Leitungen dorthin geführt. Ende des 19. Jahrhunderts wurden diese Leitungen für Teich und Wasserlauf im Schlossgarten genutzt. So könnte ein Rückbau nicht nur zu Problemen mit der Denkmalpflege führen, sondern auch Wasser im Schlossgarten fehlen, wie Hartmüller sagte. Eine zweite Variante sehe die geplante naturnahe Umgestaltung des ehemaligen Freibadgeländes im Zuge der Aktion „Blau plus“ vor. Hier wäre eine Förderung von 60 Prozent möglich. Der Stadtbürgermeister empfiehlt Variante 2. „Variante 1 sehe ich die nächsten Jahre nicht durchzusetzen.“ Nun soll es zunächst einmal einen gemeinsamen Termin mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Landespflege und Denkmalpflege geben, um den Umfang der zusätzlichen Maßnahmen zwischen Quellgebiet Judenfriedhof und dem Gelände, auf dem sich einmal das Freibad befand, abzustimmen. Auch müssten Teile der historischen Quellfassungen freigelegt werden, um unter anderem deren Wertigkeit beurteilen zu können. Letztlich müsse dann der Stadtrat entscheiden, welche Variante er favorisiert, so Hartmüller.

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