Donnersbergkreis Wetter spielt Yalcin-Elf in die Karten

Torwart verladen, Elfmeter verwandet: Rüssingens Rafael Cardoso dos Santos trifft zum 1:0.
Torwart verladen, Elfmeter verwandet: Rüssingens Rafael Cardoso dos Santos trifft zum 1:0.

«Rüssingen.» Welch ein wichtiger Triumph für den TuS Rüssingen: Zum einen war der Erfolg gegen den Tabellenvierten der erste Dreier nach neun sieglosen Spielen, und zum anderen war es für den TuS nach bisher fünf Niederlagen der erste Sieg gegen Waldalgesheim in seiner Verbandsligageschichte. Selten waren sich zwei Trainer in der Beurteilung eines Spieles nach Spielende so einig. „Wir hatten die erste und die letzte Szene. Bei diesen Bedingungen gewinnt am Ende der Glücklichere“, sagte TuS-Trainer Akgün Yalcin. Sein Gegenüber Aydin Ay bestätigte dies fast wortgleich. „Wir hätten die Partie in der ersten Halbzeit entscheiden müssen“ ergänzte Ay noch. Denn da war seine Mannschaft, sicher nicht nur wegen des Windes im Rücken, spielbestimmend, musste aber schon nach zwei Minuten einem Rückstand hinterherlaufen. TuS-Akteur Wallacy Pessoa Wanderley war mit hohem Tempo in den Strafraum eingedrungen und wurde von Konstantin Ludwig gefoult. Rafael Cardoso dos Santos verwandelte den fälligen Elfmeter humorlos unter die Latte zum 1:0. Die Gäste antworteten druckvoll, und TuS-Torhüter Evandro Rachoni de Lima musste gegen den freien Michael Widera klären (9.). Die Einheimischen wirkten in dieser Phase im Rückwärtsgang etwas unsortiert und überließen dem SV Waldalgesheim einige Bälle zu einfach. So verstolperte Yahya Sanyang vorm eigenen Strafraum, Jan Förstel konnte unbedrängt quer passen, und Michael Widera brauchte zum 1:1-Ausgleich nur noch einzuschieben. Der Favorit schien jetzt seiner Rolle gerecht zu werden und bestimmte klar das Spiel. Allerdings wurde der kräftige Wind oft zum Spielverderber, weil vor allem hohe Anspiele oft nicht zu kontrollieren waren oder zu weit gerieten. So tauchten die Alemannen zwar oft im und am TuS-Strafraum auf, wirkliche Chancen konnten sie im ersten Durchgang aber nicht mehr herausspielen. Im Gegenteil, die Hausherren hatten sich wieder gefangen und kamen ihrerseits zu zwei Torchancen. Einmal verzog Ivica Dzijan in aussichtsreicher Position, nachdem er von Cardoso dos Santos freigespielt wurde, und dann senkte sich ein Schuss von Cardoso dos Santos nur knapp neben das Tor. Obwohl die Gäste nach dem Seitenwechsel jetzt gegen den Wind anrennen mussten, blieben sie weiter spielbestimmend, auch weil die Hausherren aus dem Vorteil des Rückenwindes keinen Nutzen ziehen konnten. Die Pässe in die Spitze gerieten fast immer zu lang, versuchte Kombinationen im Mittelfeld wurden zum Bumerang. So kam der Gast nach einer guten Stunde zu einer Großchance. Marcel Fennel war plötzlich frei im Strafraum, spitzelte die Kugel an Evandro Rachoni de Lima vorbei, aber auch knapp am Gehäuse. Wenig später setzte sich Nik Rosenbaum durch, aber Timo Riemer schoss nach Rosenbaums Querpass klar über das TuS-Gehäuse. Ansonsten stemmte sich die Rüssinger Defensive leidenschaftlich gegen die drohende Niederlage. Drei Minuten vor Spielende entlud sich aus tiefschwarzen Wolken ein Hagelschauer, begleitet von einigen Donnerschlägen. Man musste einen Abbruch befürchten. Kurz vor dem Ende der einminütigen Nachspielzeit landete ein weit geschlagener Freistoß im Gästestrafraum, Dzijan schaffte es irgendwie, den Ball querzulegen, und der aufgerückte, überragende Abwehrchef Julio Cesar Tavares de Souza erzielte aus zehn Metern den umjubelten 2:1-Siegtreffer. „Das Wetter hat uns in die Karten gespielt. Die spielstarken Gäste konnte ihr Spiel nicht aufziehen. Ein glücklicher Sieg, aber wir nehmen die Punkte natürlich gerne mit“, sagte ein sichtlich zufriedener TuS-Trainer nach Spielschluss. Sport So spielten sie TuS Rüssingen: Rachoni de Lima - Frutuoso da Silva, De Oliveira Silva, Tavares de Souza, Pessoa Wanderley - Cardoso dos Santos, Borghetti, Abichou, Sanyang - Krasniqi, Dzijan.

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